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Künstliche Ernährung: Neues Operationsverfahren erspart offene Bauchoperation

Mittwoch, 3. Juli 2013

Leipzig – Mediziner des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) haben eine Operations­methode entwickelt, die Kindern, welche künstlich ernährt werden müssen, eine offene Bauch-Operation ersparen kann. Das teilte das UKL mit.

Um eine künstliche Ernährung zu ermöglichen, sei oft ein Zugang zum Magen von außen durch die Bauchwand nötig. Diesen könnten die Operateure nur mit einem minimal­invasiven Eingriff schaffen, wenn die Kinder nicht zu dick seien oder unter Ver­wachsungen im Bauchraum litten.

Neues Verfahren: Eintrokartechnik
Nach Angaben des UKL können die Mediziner um den Kinderchirurgen Ulf Bühligen, kommissarischer Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie am UKL, mit ihrer Weiterentwicklung nun auch diese Patienten minimalinvasiv operieren. Das neue Verfahren heißt „Eintrokartechnik“.

Die Ärzte des UKL haben bisher 21 Patienten zwischen 0 und 21 Jahren mit der neuen Methode operiert. Mit den Ergebnissen sind die Ärzte sehr zufrieden: „Die Eingriffe sind alle sehr gut verlaufen. Es gab keine Komplikationen, sodass es bei keinem Patienten nötig war, doch auf die offene Operation umzusteigen“, sagt Bühligen.

Bei der Eintrokartechnik würden die Ärzte zur Unterstützung der Perkutanen Endos­kopische Gastrostomie (PEG) ein Laparoskop einsetzen. Dieses optische Instrument ermögliche, die Bauchhöhle und den äußeren Magen bei schwierigen anatomischen Verhältnissen darzustellen, erklärt Bühligen weiter. Die Kombination beider Methoden helfe, mögliche Organverletzungen auszuschließen.

Nur ein einziger Zugang
Bei diesem Verfahren sei nur ein einziger Zugang über den Bauchnabel nötig. Durch einen sechs Millimeter großen Schnitt würden dabei die Optik und die Instrumente in die Bauchhöhle eingeführt.

Die Ärzte könnten die Kanüle, über die später die Nahrung in den Magen fließt, auf diese Weise sicher in die richtige Position bringen, ohne dass die Gefahr bestehe, den Darm zu verletzen oder den Magen an der falschen Stelle zu punktieren.

Für die Patienten bedeute das im Vergleich zu einem offenen Eingriff neben der sicheren Magenpunktion eine deutlich kleinere Wunde, die sich beinahe unsichtbar im Nabel befinde. Auch die OP-Zeit sei wesentlich kürzer als bei anderen Verfahren. © hil/aerzteblatt.de

LNS

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