Medizin
Ozon lässt Appendizitis perforieren
Freitag, 12. Juli 2013
Calgary – Hohe Ozonwerte in der Luft könnten die Entwicklung einer perforierenden Appendizitis fördern. Dies kam in einer Studie in Environmental Health Perspectives (2013; doi: 10.1289/ehp.1206085) heraus, die die Messwerte in zwölf kanadischen Städten mit den Behandlungszahlen in den dortigen Krankenhäusern in Beziehung setzte.
Ozon gelangt über die Atemluft in den Körper, wo es Entzündungsparameter wie Tumornekrose-Faktor alpha, Interleukin 6 und Interleukin 8 fördert, schreibt Gilaad Kaplan von der Universität Calgary, der bereits in früheren Studien auf die Assoziation zwischen Luftverschmutzung und der Appendizitis hingewiesen hatte. Bei Tieren könnte Ozon die Darmflora verändern und die intestinale Permeabilität erhöhen, fährt der Mediziner mit Bezug auf andere Studien fort.
In einer jüngsten Analyse kommt Kaplan zu dem Ergebnis, dass das Risiko auf eine perforierende Appendizitis mit jedem Anstieg der Ozonkonzentration in der Luft um 22 Prozent steigt (Odds Ratio 1,22; 95-Prozent-Konfidenzintervall 1,09-1,36), wobei die Perforationen häufig drei bis sieben Tage auf den Anstieg der Ozonwerte folgten.
Die Assoziation war robust und bis auf eine in allen zwölf Städten nachweisbar. Die Studie basiert auf 35.811 Appendizitis-Fällen aus den Jahren 2004 bis 2008. Einen Einfluss von Alter, Geschlecht und Jahreszeit kann Kaplan ausschließen. © rme/aerzteblatt.de
