Vermischtes
Beratung verringert Alkoholschäden bei Neugeborenen
Donnerstag, 18. Juli 2013
Köln – Mehrmalige kurze Beratungsgespräche können die Abstinenz von Schwangeren steigern und so die Gesundheit von Neugeborenen verbessern. Das hat das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) im Rahmen eines Health Technology Assessments (HTA) ermittelt. Das durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft verursachte fetale Alkoholsyndrom (FAS) ist die häufigste vermeidbare Behinderung bei Neugeborenen. Eine Heilung betroffener Kinder ist nahezu unmöglich.
Schwangere können ein FAS ihres Babys verhindern, indem sie vollständig auf Alkohol verzichten. Um Ungeborene besser vor Alkohol zu schützen, empfiehlt der HTA-Bericht im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge deshalb sogenannte Kurzinterventionen. Diese wiederholten Beratungsgespräche sollen Schwangere für die Problematik sensibilisieren und ihnen Informationen und praktische Hinweise zu Verhaltensänderungen vermitteln.
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Bislang sehen Vorsorgeuntersuchungen von Schwangeren vor, den Alkoholkonsum routinemäßig, beispielsweise über einfache Fragebögen zu erfassen. Um die Frauen anschließend effektiv beraten zu können, empfiehlt der HTA-Bericht, Gynäkologen und andere Multiplikatoren durch Weiterbildungen stärker für das Thema zu sensibilisieren.
Aufgrund mangelnder deutscher Studien basiert der HTA-Bericht größtenteils auf US-Studien. Laut DIMDI sind diese Studienergebnisse jedoch nur eingeschränkt übertragbar. So gelten in Deutschland eher ältere Frauen der sozialen Oberschicht als Risikogruppe, während die US-Studien vorwiegend sozial benachteiligte Gruppen untersuchten. © hil/aerzteblatt.de

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