Politik
Rhön-Klinikum AG sieht Uniklinikum Gießen/Marburg auf gutem Weg
Freitag, 19. Juli 2013
Bad Neustadt – Auf einem „stabilen Weg der Konsolidierung – zum Wohle der Patienten und der Region Mittelhessen“, sieht der Träger des Universitätsklinikums Gießen/Marburg, die Rhön-Klinikum AG, die Uniklinik. Das betont der Rhön-Vorstandsvorsitzende Martin Siebert heute in einem offenen Brief an die Arbeitsgemeinschaft Hochschulmedizin.
Diese hatte gestern erklärt, die Privatisierung an beiden Universitätsstandorten sei gescheitert. Die Erfahrungen am Klinikum Gießen/Marburg hätten gezeigt, dass die von der Privatwirtschaft geforderten Renditeerwartungen mit den Aufgabenfeldern eines Universitätsklinikums nicht in Einklang zu bringen seien, so die Arbeitsgemeinschaft Hochschulmedizin. Nach Auffassung der Arbeitsgemeinschaft sollte die Universitätsmedizin deshalb grundsätzlich als Teil der staatlichen Daseinsfürsorge öffentlich-rechtlich organisiert sein.
„Wir als Träger der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH haben einen anderen Blick auf die aktuelle Situation in unserem Klinikum“, schreibt Siebert. Das Universitätsklinikum sei nach einer Reihe medizinisch wie ökonomisch erfolgreicher Jahre 2012 aufgrund der chronischen Unterfinanzierung deutscher Krankenhäuser, insbesondere der Hochschulmedizin, in eine schwierige wirtschaftliche Lage geraten. Zusammen mit dem Land Hessen, der Unternehmensberatung McKinsey und anderen habe Rhön daher „ein Paket geschnürt und einen Entwicklungspfad beschrieben, der das Klinikum bis Ende 2014 wieder wirtschaftlich konsolidieren soll“.
„Von 2006 bis 2012 ist es zu einem kontinuierlichen Personalaufbau von 450 Stellen über alle Berufsgruppen hinweg gekommen […]“ schreibt der Rhön-Vorstandsvorsitzende. Gleichzeitig seien die Patientenzahlen kontinuierlich gestiegen: Im ambulanten Bereich von 294.447 in 2006 auf 334.133 in 2011 und 335.546 in 2012. „Im stationären Bereich sehen die Zahlen so aus: 81.415 (2006), 91.826 (2011), 94.923 (2012). Auch in 2013 hält dieser Aufwärtstrend an – ambulant wie stationär“, so Siebert. Dies sei ein Indiz für die Akzeptanz und Zufriedenheit der Patienten mit der am Klinikum angebotenen Spitzenmedizin und Pflege.
„Die Darstellung der Entwicklung der Hochschulmedizin am Universitätsklinikum Gießen und Marburg durch die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Hochschulmedizin ist weder sachgerecht noch stimmt sie mit den objektiven Ergebnissen aus den Bereichen der Forschung, Lehre und Krankenversorgung überein“, so das Fazit des Rhön-Vorstandsvorsitzenden. © hil/aerzteblatt.de

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