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Medizin

Krebsrisiko steigt (nicht nur) bei Frauen mit der Körpergröße

Freitag, 26. Juli 2013

dpa

New York – Je größer eine Frau nach der Menopause ist, desto höher ist ihr Risiko, an Krebs zu erkranken. Dies zeigt die Auswertung einer prospektiven Beobachtungsstudie in Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention (2013; doi: 10.1158/1055-9965.EPI-13-0305), der ähnliche Untersuchungen an Männern vorausgegangen sind.

Es ist lange bekannt, das Tumoren im Alter auf die gleichen Hormone reagieren, die während der Wachstumsphase in der Jugend die Körpergröße bestimmen. Der Zusammenhang, den Geoffrey Kabat vom Albert Einstein College of Medicine in New York jetzt anhand der Women's Health Initiative ermittelt hat, überrascht Krebsforscher nicht, und er ist auch kein Grund zur Beunruhigung, da der Einfluss nicht allzu stark ist.

Aufgrund der hohen Fallzahl von fast 150.000 Frauen, die bisher über einen Zeitraum von 12 Jahren beobachtet wurden, sind die Ergebnisse jedoch statistisch signifikant, also eindeutig. Danach steigt das Krebsrisiko von postmenopausalen Frauen (auf die die Kohorte beschränkt war) pro Dezimeter Körpergröße um 13 Prozent.

Die Assoziation wurde für eine Bandbreite von Tumoren von Schilddrüsen- bis Darm­krebs, von Malignomen der Nieren bis zum Ovarialkarzinom gefunden. Sie war mal geringer wie beim Brustkrebs, dessen Risiko pro Dezimeter Körpergröße nur um 13 Prozent zunimmt, mal waren sie größer wie beim Plasmozytom mit einer Steigerung um 29 Prozent. Eine negative Assoziation, also eine Abnahme mit steigender Körpergröße, wurde laut Kabat für keinen einzigen Krebs gefunden.

Männliche Hünen tragen ebenfalls eine erhöhte Krebslast. Bei ihnen steigt laut einer früheren Studie in Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention (2008; 17: 2325-36) beispielsweise das Risiko auf ein Prostatakarzinom mit jedem Dezimeter Körpergröße um 6 Prozent. Die prognostisch ungünstigen Malignome traten sogar zu 23 Prozent häufiger auf.

Nach einer kürzlich im Journal of the National Cancer Institute (2013; 105: 860-868) publizierten Berechnung lässt sich sogar ein Drittel der bei Männern im Vergleich zu Frauen höheren Krebsrate auf den Unterschied in der Körpergröße zurückführen. Bei Nierenkrebs waren es sogar 91 Prozent, beim Melanom 57 Prozent und bei hämatologischen Malignomen 50 Prozent. © rme/aerzteblatt.de

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