Vermischtes
Rhön-Klinikum im Aufwind
Donnerstag, 8. August 2013
Neustadt – Der Krankenhauskonzern Rhön-Klinikum AG kann nach einem Gewinneinbruch im Vorjahr jetzt positive Halbjahreszahlen berichten. Danach sind Patientenzahlen und Umsatz bei Deutschlands drittgrößtem privaten Krankenhaus-Konzern im ersten Halbjahr 2013 gestiegen: In den ersten sechs Monaten behandelten die Mitarbeiter in den Rhön-Kliniken zusammen 1.346.258 Patienten und damit 7,1 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode.
Die Umsatzerlöse erhöhten sich um 8,4 Prozent auf 1,507 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei um 4,1 Prozent auf 151,5 Millionen Euro gestiegen. Rhön habe aber noch „weiter ein hartes Stück Arbeit“ vor sich, schrieb Konzernchef Martin Siebert anlässlich der Zahlen für die ersten sechs Monate im Brief an die Aktionäre. Der Konzern habe aber Fortschritte auf dem Weg zu den traditionell guten Ergebnissen gemacht.
Für das Gesamtjahr 2013 rechnet das Unternehmen mit Umsatzerlösen von 3,03 Milliarden Euro, die sich mit einer Schwankungsbreite von 2,5 Prozent nach oben beziehungsweise unten bewegen könnten. Außerdem geht Rhön von einem Ebitda von 325 Millionen Euro und einem Konzerngewinn von 110 Millionen Euro aus. Diese Zahlen könnten aber jeweils um fünf Prozent nach oben oder unten abweichen.
Der Vorstand des Klinikkonzerns hatte Anfang Juni ein Wachstums- und Veränderungsprogramm namens „Impuls“ gestartet. Es sieht umfangreiche Investitionen in die Kliniken vor. Bessere Versorgungsangebote und eine Qualitätsoffensive sollen ihnen helfen, Marktanteile hinzuzugewinnen. Dabei setzt Rhön auf eine neue „Netzwerkmedizin“: Eine bessere Zusammenarbeit zwischen Fachrichtungen und Institutionen soll die Versorgung effizienter gestalten und weitere Qualitätspotenziale heben.
„Die mit dem Impuls-Programm einhergehende steigende Ertragskraft ermöglicht uns gleichsam, in den nächsten Jahren zielgerichtet Investitionen zu tätigen, um unsere Standorte baulich und technologisch fit für die zukünftigen netzwerkbasierten Versorgungskonzepte zu machen“, sagte Rhön-Finanzvorstand Jens-Peter Neumann dazu heute.
Zu der von Rhön vorangetriebenen Streichung der Satzungsklausel, die für wichtige Entscheidungen eine Mehrheit von 90 Prozent vorsieht, äußerte sich Siebert nicht. Am Montag hatte das Registergericht in Schweinfurt die Eintragung ins Handelsregister wegen der beim Landgericht Nürnberg-Fürth anhängigen vier Anfechtungsklagen ausgesetzt.
In den Klagen geht es um die Änderung der Sperrminorität von 10 Prozent plus eine Aktie auf die üblichen 25 Prozent plus eine Aktie. Erst mit der Eintragung wäre die Änderung rechtswirksam. Rhön hätte dann mehr Spielraum für Übernahmen oder könnte selbst leichter übernommen werden.
Geklagt haben unter anderem zwei Großaktionäre – der Hamburger Rivale Asklepios und der Medizintechnikkonzern B.Braun. Sie wollen eine Übernahme des Klinikbetreibers. Vor einem Jahr war die Übernahme von Rhön durch Fresenius an dieser hohen Hürde und am Störfeuer der beiden gescheitert. © hil/dpa/aerzteblatt.de

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