Vermischtes
Plädoyer für Teamarbeit in der Rehabilitation
Dienstag, 20. August 2013
Hannover/Würzburg – Die Teamarbeit von Ärzten und anderen Gesundheitsberufen ist ein Erfolgsfaktor in der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation (MBOR). Das berichtet die Koordinierungsstelle Angewandte Rehabilitationsforschung in der Klinik für Rehabilitationsmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Zusammen mit Rehaforschern der Julius-Maximilians-Universität Würzburg hat sie Erfolgsfaktoren der MBOR untersucht.
Diese richtet sich an chronisch erkrankte Personen, die aufgrund von Umwelt- und personenbezogenen Belastungsfaktoren in ihrer Teilhabe am Erwerbsleben sehr stark eingeschränkt sind.
Die Untersuchungen der Wissenschaftler zeigen: Die MBOR erfordert in besonderem Maße, dass verschiedene Berufsgruppen im Reha-Team eng zusammenarbeiten. „Alle Teams betonen den zentralen Stellenwert multiprofessioneller Teamarbeit in der MBOR. Sie sei unerlässlich im Hinblick auf die ganzheitliche und damit erfolgreiche Behandlung der vielfältig belasteten Zielgruppe“, erläutert Betje Schwarz von der Koordinierungsstelle.
Entscheidend sei aber nicht nur, dass Teamarbeit stattfindet, sondern wie diese gestaltet ist. Kennzeichen effektiver Zusammenarbeit sind laut den befragten Reha-Teams: Die verschiedenen Teammitglieder sollten sich als gleichrangig anerkennen und die Verantwortung entsprechend aufteilen, alle Professionen sollten sich an der Therapieplanung und -steuerung beteiligen.
Wichtig seien außerdem behandlungsbegleitender Fallkonferenzen. Diese Kennzeichen guter Teamarbeit hingen nicht nur von der Teamfähigkeit Einzelner ab, entscheidend seien vielmehr teambasierte Organisationsstrukturen. „Die Entwicklung multiprofessioneller Teamarbeit sowie der dafür nötigen Rahmenbedingungen sollte bei der Einführung und Umsetzung der MBOR künftig stärkere Beachtung finden“, fordert die Forschergruppe vor dem Hintergrund der Studienergebnisse. © hil/aerzteblatt.de

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