Vermischtes
Jeder dritte psychisch Kranke geht zur Arbeit
Dienstag, 20. August 2013
Hamburg – Aus Angst vor Nachteilen im Job geht mehr als jeder dritte Berufstätige trotz psychischer Probleme zur Arbeit. Das geht aus einer heute in Hamburg veröffentlichten Umfrage der DAK-Gesundheit hervor. Häufig verschweigen die Betroffenen demnach gegenüber dem Arbeitgeber ihre seelische Erkrankung.
Die Befragung von 3.000 Männern und Frauen durch das Forsa-Institut zeigt laut DAK zudem, dass psychische Erkrankungen in Deutschland trotz der öffentlichen Debatte um Depressionen und Burn-out nach wie vor ein Tabu sind.
65 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen ein Arbeitsausfall durch ein Seelenleiden unangenehmer sei als eine Krankschreibung wegen körperlicher Symptome. Vielen falle es schwer, sich zu ihrer Depression oder Angststörung zu bekennen.
Jeder dritte Erkrankte glaubt zudem, dass es im Job nur wenig Verständnis dafür geben würde, wenn ein Mitarbeiter wegen seelischer Probleme ausfällt. Viele versuchen deshalb, ihre Probleme zu verheimlichen.
Depressionen, Angststörungen und andere Seelenleiden sind laut DAK-Gesundheitsreport, in dessen Rahmen die Befragung lief, der dritthäufigste Grund für Fehlzeiten im Job. 13 Prozent aller Fehltage gingen im ersten Halbjahr 2013 auf diese Diagnosen zurück. Häufigste Ursachen für Krankschreibungen sind Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen sowie Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel Erkältungen.
Für den Gesundheitsreport wurden die Daten von 2,7 Millionen erwerbstätigen Versicherten der Krankenkasse DAK ausgewertet. Parallel befragte das Forsa-Institut 3.000 Männer und Frauen zum Thema psychische Erkrankungen. © hil/aerzteblatt.de

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