Medizin
Gewalt gegen Kinder kommt in allen sozialen Schichten vor
Donnerstag, 5. September 2013
Potsdam – Säuglinge und Kleinkinder im Alter bis zu drei oder vier Jahren werden am häufigsten Opfer schwerer Formen physischer Gewalt. Besonders gefährdet sind Frühgeborene und Säuglinge mit einem geringen Geburtsgewicht. Kinder erfahren Gewalt am häufigsten von ihren leiblichen Eltern. Gewalt gegen Kinder kommt in allen sozialen Schichten vor.
Das sind drei Aussagen aus dem neuen Brandenburger Leitfaden zur Früherkennung von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, der den Schwerpunkt auf präventive und familienunterstützende Hilfesysteme Leitfaden zur Früherkennung von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche legt.
Dieser Leitfaden ist jetzt in vierter Auflage erschienen. „In Deutschland gibt es keine einheitliche Datenbasis über die Häufigkeit von Gewalt gegen Kinder“, heißt es darin. In der Befragung des Kinder- und Jugendsurveys des Robert Koch-Institutes sahen sich 3,6 Prozent der Mädchen und 7,6 Prozent der Jungen im Alter von 11 bis 17 Jahren in einem Zeitraum von zwölf Monaten als Opfer von Gewalthandlungen.
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„Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist unerträglich, ganz gleich von wem sie ausgeübt wird. In dieser Frage darf es keine Toleranz geben“, sagte Brandenburgs Gesundheitsministerin Anita Tack (Die Linke) heute zur Eröffnung der Fachtagung „Gesund und gewaltfrei aufwachsen – Prävention und Früherkennung von Gewalt bei Kindern und Jugendlichen“.
Diese Fachtagung fand anlässlich des Erscheinens des neuen Leitfadens statt. Er soll Mitarbeitern in Gesundheits- und Jugendeinrichtungen helfen, frühzeitig die Anzeichen von Gewalt zu erkennen und ein interdisziplinäres Fallmanagement zu gestalten. © hil/aerzteblatt.de

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