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IQWiG findet mehr Nach- als Vorteile bei neuer Wirkstoffkombination gegen HIV

Dienstag, 17. September 2013

Köln – Die seit Mai 2013 zugelassene Wirkstoffkombination (Elvitegravir-Fixkombination, Handelsname Stribild) für Erwachsene, die sich mit dem humanen Immundefizienzvirus vom Typ 1 (HIV-1) infiziert haben, aber noch nicht gegen HIV behandelt wurden (therapienaive Patienten), hat nur einen geringen Zusatznutzen. Das ist das Ergebnis einer frühen Nutzenbewertung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Demnach liegen für vorbehandelte Patienten keine aussagekräftigen Daten vor, bei therapienaiven Patienten überwiegen die Nachteile. So führt die Elvitegravir-Fixkombination laut IQWiG häufiger zu Aids-Erkrankungen und schwerwiegenden Nebenwirkungen als die zweckmäßige Vergleichstherapie.

Als zweckmäßige Vergleichstherapien hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Behandlung mit Efavirenz in Kombination mit Tenofovir und Emtricitabin oder in Kombination mit Abacavir und Lamivudin festgelegt.

Das Institut fand für bislang nicht gegen HIV behandelte Patienten zwei geeignete randomisierte kontrollierte Studien von ausreichender. „Im Hinblick auf Todesfälle gab es aber keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen der Elvitegravir-Fixkom­bination und der Efavirenz-Kombination“, so die Wissenschaftler. In Bezug auf die Morbidität fanden die Forscher aber einen Hinweis auf einen geringeren Nutzen, da unter der Elvitegravir-Fixkombination mehr Aids-definierende Ereignisse auftraten: etwa 23 von 1.000 gegenüber 3 von 1.000 bei der Vergleichstherapie.

Bei den Nebenwirkungen und Behandlungsabbrüchen zeigte sich allerding ein komplexes Bild. Denn die herangezogenen Studien umfassten sowohl weiße als auch nicht weiße Patienten. „Die Häufigkeit mehrerer Nebenwirkungen war von der ethnischen Zugehörigkeit der Patienten abhängig“, heißt es dazu in dem Bericht.

Daher ermittelte das Institut die Vor- und Nachteile der Fixkombination gegenüber der Vergleichstherapie jeweils für diese beiden Subgruppen getrennt. Insgesamt überwiegt dem IQWiG zufolge das Ausmaß der ermittelten negativen Effekte der Fixkombination das Ausmaß der Vorteile deutlich. © hil/aerzteblatt.de

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