Politik
560.000 Deutsche sind internetsüchtig
Dienstag, 17. September 2013
Berlin – In Deutschland gibt es einer neuen Studie zufolge rund 560.000 Internetsüchtige. Das sei ein Prozent der Bevölkerung zwischen 14 und 65 Jahren, erklärte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), am Dienstag in Berlin unter Berufung auf eine vom Bundesgesundheitsministerium geförderte neue Studie der Universität Lübeck.
Verantwortlich für Internetsucht sind demnach vor allem soziale Netzwerke und Online-Spiele. Je 37 Prozent der Betroffenen gaben an, ihre Zeit im Internet hauptsächlich damit zu verbringen. Computerspiele seien dabei primär ein Männerproblem, während internetsüchtige Frauen vor allem exzessiv in sozialen Netzwerken aktiv seien. Frauen und Männer seien insgesamt aber fast gleichermaßen vom Problem der Internetsucht betroffen.
Die Zahlen der Studie bestätigen die Erkenntnisse einer älteren Untersuchung aus dem Jahr 2011, in der die Universität Lübeck die Verbreitung der Online-Sucht ganz ähnlich eingeschätzt hatte. Dyckmans forderte angesichts der Erkenntnisse zum Suchtpotenzial sozialer Netzwerke neue Ansätze in der Therapie. Die bisher meist auf Computerspieler zugeschnittenen Angebote müssten ausgebaut und weiterentwickelt werden. Es müsse zudem spezielle Therapien für Frauen und Nutzer von sozialen Netzwerken geben. © afp/aerzteblatt.de

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