Ausland
Umfrage: Dreiviertel der Belgier für Sterbehilfe bei Minderjährigen
Mittwoch, 2. Oktober 2013
Brüssel – In Belgien haben sich rund drei Viertel der Teilnehmer einer Meinungsumfrage für Sterbehilfe bei Minderjährigen ausgesprochen. 38 Prozent erklärten sich „ganz und gar einverstanden“, die Sterbehilfe gesetzlich zu erlauben, wenn die betroffenen Kinder unter einer unheilbaren Erkrankung leiden, wie die Zeitung La Libre und der Rundfunk RTBF heute meldeten. Weitere 36 Prozent waren demnach „eher damit einverstanden“, ein solches Gesetz zu verabschieden.
Die repräsentative Umfrage setzte voraus, dass die Minderjährigen selbst nicht in der Lage sind, ihre Zustimmung zur Sterbehilfe zu geben, zum Beispiel weil sie im Koma liegen. In einer weiteren Frage ging es um Sterbehilfe für Alzheimer-Patienten und Menschen mit anderen Demenz-Erkrankungen, die selbst das Verlangen nach Sterbehilfe äußern. In diesem Fall waren 43 Prozent „ganz und gar“ und 36 Prozent „eher“ dafür, dies zu ermöglichen.
Eine Ausweitung der legalen Möglichkeiten der Sterbehilfe wird seit einiger Zeit im belgischen Parlament beraten. Das Land hat auf diesem Feld schon jetzt eine liberale Gesetzgebung.
Zu Wochenbeginn hatte der Fall eines Mannes Aufsehen erregt, der als Frau geboren worden war und sich als Erwachsene einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hatte. Weil er über das Ergebnis unglücklich war, beantragte er die Sterbehilfe, berichteten mehrere belgische Medien. Nach ärztlichen Untersuchungen wurde dies erlaubt und der Mann starb am Montag in einem Brüsseler Krankenhaus. © afp/aerzteblatt.de

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