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Politik

Barmer-Chef fordert Beitragsautonomie für die Krankenkassen

Montag, 7. Oktober 2013

Christoph Straub /dpa

Berlin – Barmer-Chef Christoph Straub fordert von der neuen Bundesregierung eine umfassende Gesundheitsreform und die Abschaffung des einheitlichen Kranken­kassenbeitrags. „Der Gesundheitsfonds in der jetzigen Form war von der letzten großen Koalition als Übergangsregelung gedacht. Das hat sich so nicht bewährt und muss neu strukturiert werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende der größten gesetzlichen Krankenkasse der Bild-Zeitung vom Samstag. Um mehr Wettbewerbs ins Gesundheitssystem zu bekommen, „müssen die Kassen ihren Beitrag wieder selber festlegen können“.  

Straub forderte zudem, den Zusatzbeitrag abzuschaffen, den die Kassen von den Versicherten erheben können, um finanzielle Engpässe zu überbrücken. Zu den hohen Finanzreserven der Krankenkassen von 29 Milliarden Euro sagte der Kassenchef: „Die Rücklagen werden schon 2014 enorm schrumpfen.“ Grund seien unter anderem zu erwartende Mehrausgaben für Kliniken, Ärzte und Apotheken.  

Der Vizevorstandschef der Barmer GEK, Rolf-Ulrich Schlenker, warnte derweil vor explodierenden Arzneimittelpreisen. „Wir rechnen 2014 mit bis zu zehn Prozent Ausgabensteigerungen bei Arzneimitteln“, sagte er der Leipziger Volkszeitung vom Samstag.

Grund dafür sei, dass der bisherige Rabatt für die gesetzlichen Kranken­versicherungen von 16 Prozent bis Jahresende befristet sei und wieder auf sechs Prozent zurückfalle. Auch das Preismoratorium für Arzneimittel ende. „Da kann die Pharmaindustrie wieder loslegen“, sagte Schlenker. Er forderte die neue Bundesregierung auf, das Preis­moratorium und den erhöhten Herstellerrabatt fortzusetzen.

Auch Schlenker sprach sich dafür aus, den Krankenkassen die Beitragsautonomie zurückzugeben: „Jedes Unternehmen will doch Herr über die eigenen Finanzen sein.“

© dpa/aerzteblatt.de

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