Vermischtes
Patienten sollten nach Gelenkersatz weiter Sport treiben
Donnerstag, 24. Oktober 2013
Berlin – Patienten mit einem Hüft- oder Kniegelenkersatz sollten nach einer Phase der Rehabilitation Sport treiben. „Training zur Leistungssteigerung funktioniert in jedem Alter“, sagte Andreas Gassen, Vizepräsident des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie, heute auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Im höheren Alter nehme der Verschleiß an den Gelenken zu, und der Körper benötige längere Regenerationszeiten. Doch auch wenn bereits Gelenkschäden aufgetreten seien, sollte der Patient nicht auf Sport verzichten. „Eine gut entwickelte Muskulatur stützt und entlastet die Gelenke“, betonte Gassen.
Allerdings sollten die Patienten mit dem behandelnden Orthopäden besprechen, welche Sportarten geeignet sind. Patienten mit künstlichen Gelenken an Knie und Hüfte sollten sich die ersten sechs Monate nach Einbau der Endoprothese schonen. „Es ist allerdings empfehlenswert, sich gleichzeitig auf sportliche Aktivität vorzubereiten, indem die Betroffenen Muskeln und Koordination trainieren“, empfiehlt Karl-Dieter Heller, Kongresspräsident des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Denn auch ein künstliches Gelenk benötige eine gute muskuläre Führung. Die Furcht, beim Sport könne sich die Prothese lockern, habe sich in Studien als unbegründet erwiesen. „Das Gegenteil ist der Fall“, erläutert Heller. Es seien eher die inaktiven Patienten, bei denen die Verankerung des Implantats in Gefahr sei.
Denn die mangelnde Bewegung lasse die stützenden Muskeln verkümmern und begünstige Osteoporose. Patienten mit künstlichem Kniegelenk sollten jedoch auf Sportarten in Beugestellung verzichten. Dazu gehören Klettern, Joggen oder Rudern, so der Chefarzt der Orthopädischen Klinik Braunschweig des Herzogin Elisabeth Hospitals. © hil/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema
