Medizin
Balance-Training verhindert Sturzverletzungen von Senioren
Mittwoch, 30. Oktober 2013
Paris – Regelmäßige Übungen, die Gleichgewicht und Körperkraft trainieren, können im Alter Stürze und die damit verbundenen Verletzungen verhindern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Meta-Analyse im Britischen Ärzteblatt (BMJ 2013; 347: f6234).
Stürze haben bei Senioren häufig schwerwiegende Folgen. Eine schwere Fraktur kann das Ende der Selbständigkeit bedeuten und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich einschränken. Es sind deshalb eine Reihe von Präventionsprogrammen entwickelt worden, die den Senioren einmal in der Woche oder häufiger Übungen anbieten.
Die Betonung liegt dabei auf einem Training des Gleichgewichts und des Gangbildes. Einzelne Ansätze wie ein Tai-Chi-Training werden oft belächelt, doch an ihrer Effektivität ist nach den Ergebnissen einer Meta-Analyse von Fabienne El-Khoury vom französischen Forschungsinstitut INSERM kaum zu zweifeln.
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Die Epidemiologin hat die Daten von 17 randomisierten Studien zusammengefasst. An den Studien hatten 2.195 Teilnehmer im Durchschnittsalter von 76 Jahren teilgenommen, 77 Prozent waren Frauen. El-Khoury kann zeigen, dass die Präventionsprogramme die Zahl der Stürze mit schweren Verletzungen nahezu halbierte (Rate Ratio RR 0,57; 95-Prozent-Konfidenzintervall 0,36-0,90).
Die Zahl der Stürze mit Knochenbrüchen ging sogar um zwei Drittel zurück (RR 0,39; 0,22-0.66). Der Aufwand für die Übungen ist gering. In vielen Programmen trafen sich die Senioren ein- bis dreimal in der Woche für eine Stunde. Häufig wurden sie angeleitet, einige leichte Übungen zuhause durchzuführen. © rme/aerzteblatt.de
