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Vermischtes

Kontrast­mittel-Ultraschall hilft bei der Transplantat­kontrolle

Mittwoch, 13. November 2013

Bonn – Ein Kontrastmittel-Ultraschall kann Ärzte bei der Kontrolle nach Nierentrans­plantationen unterstützen. Sie können damit die Durchblutung der kleinsten Gefäße in den Transplantaten verfolgen und erkennen frühzeitig eine Thrombose, einen Nieren­infarkt oder eine Abstoßungsreaktion. Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) empfehlen, den kontrastverstärkten Ultraschall vermehrt zur Überwachung von transplantierten Nieren einzusetzen.

„Bislang können mit den weitverbreiteten Ultraschall-Verfahren, dem Grauwert-Bild und der Farbdoppler-Technik, entscheidende Beeinträchtigungen des Nierentransplantats […] rasch direkt am Patientenbett diagnostiziert werden“, erläutert Konrad Stock, Oberarzt der Nephrologischen Ultraschallabteilung am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. Gerade bei der Beurteilung der Durchblutung hatten die herkömmlichen Verfahren jedoch Grenzen.

Die Kontrastmittel-Sonografie ermögliche es jetzt, die Durchblutung auch der kleinsten Gefäße in der Transplantatniere mittels Ultraschall darzustellen. „Dem Patienten wird hierzu circa ein Milliliter einer Mikrobläschen-Flüssigkeit in eine Vene gespritzt“, erklärt Stock. Diese Mikrobläschen sind etwa so groß wie rote Blutkörperchen. Die Kontrast­mittel-Bläschen zirkulieren mehrere Minuten im Blut, bevor sie über die Lunge abgeatmet werden. Das Ultraschall-Kontrastmittel erreicht nach circa zehn bis 15 Sekunden die Niere, erläutert Thomas Fischer, Leiter des Ultraschallzentrums der Charité Berlin Mitte.

„Wir können es zunächst in den größeren Gefäßen beobachten. Etwas später durch­strömen die Mikrobläschen die kleineren Blutgefäße, so dass wir die durchbluteten von den nicht durchbluteten Bereichen der Niere unterscheiden können“, so Fischer. Erste Studien hätten gezeigt, dass die Zeit des Kontrastmittel-Anflutens in der Nierenrinde entscheidende Hinweise auf eine gefürchtete Transplantatnieren-Abstoßungsreaktion liefern könne.

Im Gegensatz zu anderen Kontrastmitteln sind Ultraschall-Kontrastmittel für den Patienten laut der DEGUM eher harmlos. Nur sehr selten sei mit Unverträg­lichkeitsreaktionen zu rechnen. Für die transplantierte Niere sei das Ultraschall-Kontrastmittel ebenfalls gut verträglich. © hil/aerzteblatt.de

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