Medizin
Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf- Erkrankungen bei Gallensteinen
Dienstag, 19. November 2013
Potsdam-Rehbrücke – Menschen mit Gallensteinen haben ein um 24 Prozent erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das berichtet eine Arbeitsgruppe um Cornelia Weikert vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung nach einer Langzeit-Beobachtungsstudie mit 46.468 weiblichen und männlichen Studienteilnehmern aus Potsdam und Heidelberg. Die Arbeit ist im European Journal of Preventive Cardiology erschienen (DOI: 10.1177/2047487313512218).
Gallenstein- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten in Ländern mit westlichem Lebensstil häufig auf. Die Epidemiologen untersuchten die Daten von zwei deutschen Studienpopulationen, die Teil der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC) sind. Sie erfassten unter anderem Daten zu Gallensteinerkrankungen, zu Gallenblasenentfernungen sowie zu erstmals aufgetretenen Schlaganfällen und Herzinfarkten über einen Zeitraum von durchschnittlich acht Jahren. In dem Beobachtungszeitraum erkrankten 507 Personen erstmals an einem Herzinfarkt, 412 Menschen erlitten einen Schlaganfall.
„Die Studiendaten weisen nicht nur auf einen Zusammenhang hin, sondern zeigen auch, dass Menschen, die sich einer Gallenblasenentfernung unterzogen haben, keinerlei Vorteile hinsichtlich des Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisikos aus diesem Eingriff ziehen“, erläuterte die Erstautorin Janine Wirth.
Bereits 2010 hatte eine Studie von Cornelia und Steffen Weikert gezeigt, dass Menschen mit Gallensteinen ein um 42 Prozent erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes besitzen (DOI: 10.1093/aje/kwp411). Daher empfiehlt Weikert Ärzten, die Gallensteine bei ihren Patienten diagnostizieren, bei der Weiterbetreuung das erhöhte Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und das erhöhte Typ-2-Diabetes-Risiko zu berücksichtigen. © hil/aerzteblatt.de

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