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Politik

Forschende Pharma-Unternehmen: Situation auf dem Binnenmarkt bedenklich

Donnerstag, 21. November 2013

Berlin – Der Vorsitzende des Vorstandes des Verbandes forschender Pharma-Unternehmen (vfa), Hagen Pfundner, äußerte sich am Mittwoch besorgt über die Lage auf dem deutschen Arznei­mittel­markt: Seit 2009 habe es hier­zulande kein Wachstum mehr gegeben. „Deutschland ist Leit- und Referenzmarkt für Innovationen. Und deshalb ist die Akzeptanz von Innovationen im Heimat­markt und eine schnelle Diffusion in die Versorgung maßgeblich für den Erfolg im Exportgeschäft“, sagte der vfa-Chef. Gerade deshalb sei die Situation auf dem Binnenmarkt bedenklich.

Der vfa-Chef kritisierte die Pläne von Union und SPD: Die angehenden Koalitionäre wollen den Herstellerabschlag auf rezeptpflichtige Arzneimittel  zum Jahresende nicht wie zunächst geplant von 16 auf sechs Prozent herabsetzen, sondern lediglich auf sieben Prozent. Außerdem wird das Preismoratorium über 2013 hinaus fortgeführt. 

„Ordnungspolitisch war und bleiben die massiven Eingriffe in die unternehmerische Freiheit höchst umstritten“, so Pfundner. Vor dem Hintergrund, dass sich die Ausgangs­lage der Krankenkassen zum Positiven verändert habe, sei eine Fortführung dieser Maßnahmen nicht nachvollziehbar. „Diese Entscheidungen machen die Rahmen­bedingungen für Pharmaunternehmen nicht gerade verlässlicher“, betonte der Vorstandsvorsitzende des vfa.

Als Entlastung für die Pharmaunternehmen wertete Pfundner den Stopp der Nutzen­bewertung für Arzneimittel aus dem Bestandsmarkt: „Das war ein wichtiger Schritt für alle Betroffenen.“ Zudem begrüßte Pfundner, dass CDU, CSU und SPD „einen ressortüber­greifenden Dialog unter Beteiligung von Wissenschaft und Arzneimittelherstellern einrichten wollen, um den Standort Deutschland für Forschung und Produktion zu stärken“ wie es in einem Ergebnispapier der Arbeitsgruppe Gesundheit heißt. Der vfa hoffe, dass dort offen über Themen wie eine steuerliche Forschungsförderung gesprochen werde. 

Pfundner wird für weitere zwei Jahre den Verband der forschenden Pharma-Unter­nehmen (vfa) leiten. Der Deutschland-Chef des Schweizer Arzneimittelkonzerns Roche wurde von der vfa-Mitgliederversammlung  einstimmig wiedergewählt. Pfundner steht bereits seit November 2011 an der Spitze Verbands. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Hanspeter Quodt von MSD Sharp & Dohme gewählt. © Ol/aerzteblatt.de

Kommentare

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Avatar #594786
steinkauz
am Freitag, 22. November 2013, 15:19

von wegen forschende Pharmafirmen......

unlängst war ein Beitrag im DÄ wo nachweislich 10% des Umsatzes in Forschung läuft, 40% in Marketing. Öffentliches Volksvermögen für Gesundheit soll nicht in privates Finanzvermögen umgewandelt werden. Pharmaunternehmen sollten noch mehr in die Zange genommen werden. Ihr heehrer Auftrag ist eine Grundversorgung und die Gesundheit, und nicht ein exorbitanter Gewinn für Aktionäre.
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