Medizin
Zahl der Krebskranken steigt weiter
Montag, 16. Dezember 2013
Berlin – Die Zahl der Krebsneuerkrankungen hat zwischen den Jahren 2000 und 2010 bei Männern um 21 Prozent und bei Frauen um 14 Prozent zugenommen. Ursache dafür ist im Wesentlichen die höhere Zahl älterer Menschen im Rahmen des demografischen Wandels. Das berichten das Robert Koch-Institut (RKI) und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (GEKID) in der neuen Ausgabe der Broschüre „Krebs in Deutschland“. Die Publikation erscheint alle zwei Jahre.
Die altersstandardisierten Erkrankungsraten zeigen, dass es ohne die demografische Veränderung bei Männern keine Zunahme von Krebsfällen geben würde. Bei Frauen wäre es zu einem Anstieg um sieben Prozent gekommen. Dies sei ein auch international häufig zu beobachtender Effekt bei der Einführung des Mammographie-Screenings. Er sei darauf zurückzuführen, dass zumindest in der Anfangsphase eines solchen Programms mehr Tumoren entdeckt würden, vor allem Frühstadien des Brustkrebses.
2010 sind in Deutschland 252.400 Männer und 224.900 Frauen an Krebs erkrankt. Am häufigsten sind bei Männern Prostatakrebs (65.830) und Lungenkrebs (35.040), Frauen sind am häufigsten von Tumoren der Brustdrüse (70.340) und des Darms (28.630) betroffen. Für 2014 ist laut RKI und GEKID damit zu rechnen, dass etwa eine halbe Million Menschen an Krebs erkranken, davon rund 236.000 Frauen.
Im Gegensatz zu den Neuerkrankungen sind die altersstandardisierten Sterberaten an Krebs im letzten Jahrzehnt bei Männern um 17 Prozent und bei Frauen um elf Prozent zurückgegangen. Die absolute Zahl der Sterbefälle an Krebs stieg bei den Männern in Deutschland um acht Prozent an und blieb bei den Frauen weitgehend unverändert. © hil/aerzteblatt.de

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