Politik
Gröhe will Ärztemangel auf dem Land bekämpfen
Sonntag, 5. Januar 2014
Berlin – Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat angekündigt, sich um eine höhere Arztdichte in ländlichen Gebieten kümmern zu wollen. Er wolle mit den Wissenschaftsministern der Länder darüber sprechen, „dass junge Leute, die sich verpflichten, eine Praxis im ländlichen Raum zu übernehmen, der Zugang zum Studium erleichtert wird“, sagte Gröhe der Bild am Sonntag.
Dies könnte auch für diejenigen gelten, die ein freiwilliges soziales Jahr zum Beispiel im Rettungsdienst geleistet hätten. Denkbar sei zu diesem Zweck ein Notenbonus als Anreiz, sagte der Minister weiter. In einigen Bundesländern und an manchen Hochschulen würden entsprechende Regelungen bereits erfolgreich praktiziert.
Gröhe erklärte zudem, dass die Wartezeiten auf einen Arzttermin für gesetzlich Versicherte verkürzt werden sollten. Dies haben Union und SPD im Koalitionsvertrag vereinbart. Bekommen gesetzlich Versicherte künftig innerhalb von vier Wochen keinen Facharzttermin, sollen sie zur Behandlung ins Krankenhaus gehen können. Verantwortlich für die Terminvergabe innerhalb der Vierwochenfrist sollen die für die niedergelassenen Ärzte zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen sein.
Die Bundesärztekammer hatte dagegen die Einführung einer „Dringlichen Überweisung“ vorgeschlagen, damit Hausärzte ihre Kassenpatienten schnell zu einem Facharzt vermitteln können.
Grundlegende Kritik am deutschen Gesundheitssystem hält Gröhe jedoch für unberechtigt. „Wenn Sie wirklich ernsthaft krank sind, erhalten Sie in Deutschland eine sehr gute medizinische Versorgung. In keinem anderen Land bekommen Sie schneller medizinische Hilfe von einem Facharzt als in Deutschland“, sagte er der BamS. © afp/aerzteblatt.de

Gröhe will Ärztemangel auf dem Lande bekämpfen

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