Medizin
Erkältung von Schwangeren erhöht Asthmarisiko des Kindes
Donnerstag, 6. Februar 2014
München – Häufige Erkältungen der Mutter während der Schwangerschaft steigern möglicherweise das Asthma-Risiko des Kindes. Zu diesem Ergebnis gelangt eine Kohortenstudie in den Annals of Allergy, Asthma & Immunology (2014; 112: 132-139.e1), die nach perinatalen Einflüssen auf die Entwicklung allergischer Erkrankungen gesucht hat.
Das Team um Erika von Mutius vom Dr. von Haunerschen Kinderspital in München hat 526 Schwangere und ihre Kinder bis zum 5. Lebensjahr begleitet. Während der Schwangerschaft hatten die Mütter in einem Fragebogen unter anderem angegeben, ob und wenn ja wie häufig sie während der Schwangerschaft an einer Erkältung gelitten hatten.
Die Kinder von Frauen, die sich an drei oder mehr Erkältungen erinnern konnten, waren im Alter von 5 Jahren mehr als doppelt so häufig wie andere an Asthma erkrankt (Odds Ratio 2,31). Die Assoziation war bei einem 95-Prozent-Konfidenzintervall von 1,12 bis 4,78 signifikant. Eine Reihe von anderen möglichen Gründen für eine erhöhte Anfälligkeit wie Allergien und Rauchen der Eltern, ältere Geschwister oder Tiere im Haushalt konnten die Forscher ausschließen.
Wie immer bei einer Beobachtungsstudie lässt sich nicht ganz ausschließen, dass andere „Confounder“ übersehen wurden. Aus der Studie lässt sich auch nicht schließen, dass der Schutz vor Erkältungen in der Schwangerschaft oder die inzwischen empfohlene Grippeimpfung eine allergische Erkrankung des Kindes verhindern könnten. Hierzu müssten weitere Studien durchgeführt werden.
Die Untersuchung, die in mit Asthmaerkrankungen belasteten Familien stattfand, bestätigt im Übrigen einige Aspekte der Hygiene-Hypothese. So war ein Endotoxinnachweis in der Matratze des Kindes (ein Hinweis auf eine bakterielle Kontamination) mit einem gewissen Schutzeffekt vor einer Sensibilisierung auf Hausstaubmmilbe (Odds Ratio 0,73; 0,57–0.95) und Asthma verbunden (Odds Ratio 0,71; 0,55–0,93). © rme/aerzteblatt.de

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