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Politik

Hartmannbund sieht viel Frauenpotenzial ungenutzt

Freitag, 7. März 2014

Berlin – Nach Einschätzung des Hartmannbundes (HB) werden die Potenziale des hohen Frauenanteiles von rund 45 Prozent an der gesamten Ärzteschaft noch immer nicht hinreichend genutzt. Es fehle trotz unbestreitbaren Fortschritts bei der Verbesserung von Arbeitsbedingungen vielerorts noch immer an der notwendigen Phantasie und an entschlossenem Engagement, wenn es gelte, Konzepte für die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf umzusetzen, so der Verband.

„Es ist ja gar nicht zu bestreiten, dass vielerorts nach neuen Wegen gesucht wird“, sagte HB-Vorstandsmitglied Kathrin Krome. Wenn es dann aber an die konkrete Realisierung gehe, blieben viele gute Ideen in den Kinderschuhen stecken. Zudem fehle es bei der Erarbeitung zukunftsfähiger Modelle häufig an der Einbindung der „Betroffenen“. Damit, so Krome, bleibe am Ende in vielerlei Hinsicht wertvolles Frauenpotenzial ungenutzt.

Vor allem die Kliniken seien angesichts des fortschreitenden Ärztemangels existenziell darauf angewiesen, ganz besonders dem weiblichen Personal die Koordination beruf­licher und familiärer Verwirklichung zu ermöglichen. „Wir brauchen intelligente Arbeits­zeit­modelle, flexible Betreuungskonzepte und echte Fortschritte hinsichtlich einer adä­quaten Bezahlung und der Eröffnung realer Karrierechancen – gerade auch für Kolle­ginnen in Teilzeit“, sagte Krome.

Ein Blick in die Führungsstrukturen des Medizinbetriebes verrate an dieser Stelle noch erheblichen Nachholbedarf. Angesichts eines über 60-prozentigen Anteils von Medizin­studentinnen komme es darauf an, den angehenden Ärztinnen greifbare Perspektiven zu eröffnen – eben auch mit Blick auf Führungspositionen. „Am morgigen Weltfrauentag werden sicherlich wieder viele gute Vorsätze formuliert. Es kommt darauf an, diesen Worten auch entsprechende Taten folgen zu lassen“, forderte Krome.

Auch der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) hatte kürzlich seine Forderung nach einer festen Quote in der Medizin bekräftigt. „Der Einführung der Quote in der Wirtschaft wird absolute Priorität eingeräumt, weitere Schritte sollten aber auch im Bereich der Medizin greifen, in dem sich zahlreiche Veränderungen bereits abzeichnen“, erklärte DÄB-Präsidentin Regine Rapp-Engels.

Die vielzitierte Zukunft der Medizin sei bisher nur auf der Ebene der Assistenzärztinnen weiblich. Perspektivisch sollte sich ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis jedoch auch bei Führungspositionen wie Chefärztinnen, Klinikleitungen, in den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung und in der Wissenschaft widerspiegeln. © hil/aerzteblatt.de

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