Vermischtes
Lungenerkrankungen auf dem Vormarsch
Mittwoch, 12. März 2014
München – Von allen Atemwegs- und Lungenkrankheiten führen in Deutschland der Lungenkrebs, die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung COPD und Infektionen der unteren Atemwege wie Lungenentzündung und Tuberkulose am häufigsten zum Tode. „Mehr als jeder Zehnte (zwölf Prozent) hierzulande stirbt an einer Lungenerkrankung“, warnt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lungenstiftung (DLS), Adrian Gillissen. Er bezieht sich dabei auf Zahlen des „Weißbuch Lunge 2014“. Die DLS und die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) werden es zum diesjährigen Jahreskongresses der Pneumologen in Bremen am 26. März vorstellen.
„Beim Lungenkrebs und der COPD ist auch künftig eine weitere Zunahme der Mortalitätsraten zu erwarten, nur bei Lungeninfektionen können wir von einem Rückgang ausgehen“, so Gillissen. Die nach wie vor hohe Mortalität bei Lungenkrebs und COPD sei darauf zurückzuführen, dass immer noch viele Menschen in Deutschland rauchten. Zwar habe es bei Lungenkrebs und COPD auch große Fortschritte in der Therapie gegeben. Ein Grund für die hohe Sterberate sei aber, dass die betroffenen Patienten trotz zunehmender Beschwerden oft lange Zeit nicht zum Arzt gingen, so Gillissen.
Alle Atemwegs- und Lungenerkrankungen zusammengenommen bürden dem deutschen Gesundheitssystem laut dem neuen Weisbuch Kosten von jährlich 14,65 Milliarden Euro auf. Lungenkrebs sei dabei mit Abstand die teuerste Lungenerkrankung. Ein Patient mit Lungenkrebs verursacht knapp 1,5 Millionen Euro an direkten und indirekten Gesundheitskosten, ein Patient mit Tuberkulose knapp 18.000 Euro.
„Wenn die durch Zigarettenrauch induzierten Erkrankungen wie Lungenkrebs und COPD im Grunde vermeidbar sind und dennoch die Hälfte der Gesamtkosten für Lungenerkrankungen nach wie vor auf das Rauchen zurückzuführen ist, dann wird abermals die Notwendigkeit für noch mehr gesellschaftliches und politisches Engagement in der Raucher-Prävention ganz deutlich“, betonte Gillissen. © hil/aerzteblatt.de

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