Ärzteschaft
Erfolg des Mukoviszidose-Screenings in Mecklenburg Vorpommern
Montag, 7. April 2014
Schwerin – Ärzte in Mecklenburg-Vorpommern (MV) haben durch das Mukoviszidose-Screening für Neugeborene das erste Kind mit der Stoffwechselerkrankung frühzeitig erkannt. „Trotz aller Betroffenheit über die Diagnose sind die Eltern aus dem Landkreis Rostock erleichtert, dass die Erkrankung rechtzeitig erkannt wurde und nun eine entsprechende frühzeitige Behandlung beginnen kann“, sagte Matthias Nauck, Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der Universitätsmedizin Greifwald und Leiter des Screeninglabors MV.
Die Beschwerden seien zu Beginn oft unspezifisch, so dass die Diagnose nicht selten erst nach Monaten oder Jahren gestellt würde. „Dann sind die Organe möglicherweise schon dauerhaft geschädigt“, so Nauck.
Seit September 2012 Jahren werden Babys in MV im Rahmen des Neugeborenen-Screenings auf die Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose untersucht. MV ist das einzige Bundesland, in dem dieser Test flächendeckend und kostenfrei für die Eltern angeboten wird.
Alle 17 geburtshilflichen Kliniken in MV beteiligen sich an dem Mukoviszidose-Screening. „Dabei leisten die Ärzte und Schwestern einen wesentlichen Beitrag zu dessen Akzeptanz und zum Erfolg. Dank ihrer Aufklärungsarbeit nehmen rund 95 Prozent der Neugeborenen daran teil“, erläutert Projektkoordinatorin Theresa Winter. Die Blutproben werden im Neugeborenen Screening Labor am Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der Universitätsmedizin Greifwald analysiert. Bei Auffälligkeiten werden die Kinder an entsprechende Spezialambulanzen vor Ort überwiesen, wo die endgültige Diagnostik erfolgt.
Das Screening an das EU-Projekt „PomScreen“ geknüpft, das 2014 ausläuft. „Das bedeutet, dass das Mukoviszidose-Screening für ganz Mecklenburg- Vorpommern eingestellt werden muss, wenn es nicht bis dahin in den Katalog der von Krankenkassen finanzierten Neugeborenen-Untersuchungen aufgenommen wird“, machte Hans-Joachim Walter vom Verband Mukoviszidose deutlich. © hil/aerzteblatt.de

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