Vermischtes
Kundgebung gegen Zirkumzision
Mittwoch, 7. Mai 2014
Köln – Am „Worldwide Day of Genital Autonomy“ haben in Köln zahlreiche Verbände, unter anderem der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin gegen die medizinisch nicht indizierte Zirkumzision demonstriert. Anlass ist der zweite Jahrestag des Kölner Urteils, bei dem die rituelle Beschneidung von Jungen zur Straftat erklärt wurde. Im Dezember 2012 erließ der Bundestag ein Gesetz, das den Eingriff legalisierte.
„Alle kinder- und jugendärztlichen Verbände sind sich einig, dass Eltern, Erzieher und Vormünder nur dann über eine Operation bei einem Kind entscheiden dürfen, wenn diese medizinisch notwendig und unaufschiebbar ist. Der ,Beschneidungsparagraf‘ im Sorgerecht ist voreilig und gegen unsere Empfehlung als Fachleute beschlossen worden,“ sagte Christoph Kupferschmid vom BVKJ auf der Abschlusskundgebung. Der Paragraf widerspreche der ärztlichen Ethik. Kupferschmid kritisierte, dass die Mehrheit des Deutschen Bundestages die Beschneidungsdebatte in die Arztpraxen hinein verlagert habe.
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Heute gebe es bereits immer mehr Juden, die vor allem in Israel und in den Vereinigten Staaten, statt einer „Brit Mila“ (Beschneidung) eine „Brit Shalom“ (Namensgebung für jüdische Jungen) praktizieren würden, „bei der man Neugeborene ohne Verstümmelung willkommen heißt,“ berichtete der österreichische Publizist Jérome Segal.
Die Organisationen fordern unter anderem eine Verbesserung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen vor nicht-therapeutischen Eingriffen bei der Novelle des Patientenrechtegesetzes und den Schutz aller Kinder vor jeglicher Verletzung ihrer körperlichen und sexuellen Integrität. © Kli/aerzteblatt.de

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