Ausland
MERS: Dritter Fall in den USA
Sonntag, 18. Mai 2014
Washington/Riad – Der gefährliche Coronavirus MERS sorgt weiter für Beunruhigung: Saudi-Arabien meldete am Wochenende fünf neue Todesfälle, und die US-Gesundheitsbehörden erklärten, es sei ein dritter Fall aufgetreten. Dabei handelt es sich um einen Bürger aus Illinois, dem es aber verhältnismäßig gut gehe, weil er offenbar Antikörper gegen MERS entwickelt habe.
Anfang Mai hatte die US-Gesundheitsbehörde CDC den ersten Fall des vor allem in der Golfregion verbreiteten Virus in den USA bestätigt. Der Patient arbeitet im Gesundheitsbereich und war aus Saudi-Arabien eingereist. Der zweite bekannte Fall, ein in Saudi-Arabien lebender Mann, flog am 1. Mai von Dschidda zu einem Familienbesuch in die USA. Als er sich krank fühlte, wurde er in Florida ins Krankenhaus gebracht, wo später bei ihm das MERS-Virus festgestellt wurde. Er befindet sich weiterhin im Krankenhaus auf der Isolierstation.
as saudiarabische Gesundheitsministerium teilte am Samstag mit, es seien fünf weitere Menschen an dem Virus gestorben, insgesamt stieg die Zahl der Todesopfer in dem Land damit auf 168. Die Zahl der Infektionen wurde mit 529 angegeben. Drei der jüngsten Todesfälle, zwei ältere Männer sowie eine 80-jährige Frau, kamen aus der Hafenstadt Dschidda.
Das Coronavirus MERS (Middle East Respiratory Syndrom) wurde erstmals im September 2012 bei Patienten mit einer schweren Atemwegsinfektion identifiziert und hat Ähnlichkeit mit dem SARS-Virus. Es kann grippeähnliche Symptome auslösen, aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen. Anders als SARS führt der neue Erreger zudem zu Nierenversagen.
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Seinen Ausgang nahm das neue Virus in Saudi-Arabien. Der genaue Übertragungsweg ist noch unklar. Wissenschaftler vermuten, dass Kamele und Fledermäuse eine Rolle bei der Übertragung spielen könnten.
Gesundheitsexperten sind über die hohe Sterblichkeitsrate bei MERS-Infizierten besorgt. Sie befürchten eine weltweite Epidemie, sollte das Virus zu einer leicht übertragbaren Form mutieren. Bei der von China ausgehenden SARS-Epidemie im Jahr 2003 waren weltweit fast 8.300 Menschen infiziert worden, etwa 800 von ihnen starben. © afp/aerzteblatt.de

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