Ausland
Weltdrogenbericht: Synthetische Drogen weiter auf dem Vormarsch
Freitag, 27. Juni 2014
Wien/Berlin – Der weltweite Drogenkonsum ist weiter stabil. Das geht aus dem aktuellen Weltdrogenbericht hervor, den die UN-Behörde für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) heute in Wien anlässlich des Weltdrogentages vorgestellt hat. Demnach haben 2012 rund 243 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 64 illegale Drogen konsumiert. Am häufigsten ist dabei der Konsum von Cannabis (178 Millionen), gefolgt von Amphetamin (35 Millionen), Opiaten (33 Millionen), Ecstasy (19 Millionen) und Kokain (17 Millionen). UNDOC-Direktor Yury Fedotov appellierte, einen stärkeren Fokus auf die Gesundheit der Drogenkonsumenten zu richten – insbesondere auf jene, die Drogen injizieren und an HIV erkrankt sind.
„In den vergangenen Jahren hatte nur einer von sechs Konsumenten Zugang zu Drogenersatztherapien“, sagte er bei der Präsentation des Reports und verwies auf rund 200.000 Drogentote 2012. Gleichzeitig bewertete Fedotov den Anstieg der Opiumproduktion in Afghanistan – mit einem Anteil von 80 Prozent weltweiter Hauptlieferant für Opiate – als Rückschlag. Hier breitete sich die Anbaufläche auf 209.000 Hektar aus. Auch in Myanmar laut Weltdrogenbericht die Anbaufläche gestiegen, auf nunmehr 57.800 Hektar.
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Bei den Drogen gab es dem Report zufolge beim Konsum von Amphetaminen den stärksten Anstieg. Mit 35 Millionen Nutzern sind die synthetischen Drogen 2012 nach Cannabis bereits auf Platz zwei vorgerückt. Fahnder hätten zwar immerhin 144 Tonnen aus dem Verkehr gezogen, doch der Kampf gegen die Substanzen sei schwierig, heißt es dazu in dem Report. Denn die Produzenten setzten immer wieder auf neue Zusammensetzungen der Drogen.
„Die Ausbreitung Neuer Psychoaktiver Substanzen in vielen Staaten sowie der Missbrauch von Amphetaminen und Methamphetamin betrifft auch Deutschland“, erklärte Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU). Die Vermarktungswege über das Internet hätten international eine zunehmend problematische Bedeutung. „Die Drogensituation muss daher in gemeinsamer Verantwortung der Weltgemeinschaft mit einem ausgewogenen Ansatz zur Angebots- und Nachfragereduzierung weiter verbessert werden“, verwies die Drogenbeauftragte.
Wirksame Maßnahmen zur Prävention, Behandlung, Rehabilitation und sozialen Wiedereingliederung, mit denen es in Deutschland gute Erfahrungen gäbe, sollten möglichst allen Betroffenen zur Verfügung stehen. Trotz erheblicher Anstrengungen und einigen Erfolgen der Mitgliedsstaaten, internationaler Organisationen und der Zivilgesellschaft stellen illegale Drogen noch immer eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit und die Gesundheit der Menschen dar“, sagte Mortler. © hil/aerzteblatt.de

selbst gemachtes Problem

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