Medizin
Cholesterin: Nüchternwert ohne Vorteile
Montag, 14. Juli 2014
New York – Im Gegensatz zu Blutzucker und Triglyzeriden hat die Nahrungsaufnahme einen geringen Einfluss auf den Cholesterinwert. Auch für die prognostische Aussage des LDL-Cholesterinwerts ist laut einer epidemiologischen Untersuchung in Circulation (2014; doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.114.010001) unerheblich, ob die Patienten in den Stunden vor der Blutabnahme etwas gegessen haben oder nicht.
Von den mehr als 16.000 US-Amerikanern, die in den Jahren 1988 bis 1994 am National Health and Nutrition Survey III, einer repräsentativen Querschnittsstudie der US-Bevölkerung, teilnahmen, hatten 10.000 mehr als acht Stunden vor der Blutabnahme nichts mehr gegessen.
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Das Team um Sripal Bangalore vom Langone Medical Center der New York University hat 4.299 Paare von nüchternen und nicht-nüchternen Patienten gegenübergestellt und die Auswirkungen der LDL-Cholesterinwerte auf die Gesamtzahl der Todesfälle (primärer Endpunkt) und die kardiovaskulären Todesfälle (sekundärer Endpunkt) in den nächsten 14 Jahren analysiert, die die Forscher in den Sterberegistern recherchierten.
Ihre Propensity-Analyse – sie vergleicht Personen mit identischen Eigenschaften – ergab, dass die LDL-Cholesterinwerte, den gleichen Einfluss auf die Sterblichkeit haben, wenn die Patienten bei der Blutentnahme nüchtern waren oder bereits etwas gegessen hatten. Bangalore hält die derzeitigen Empfehlungen, die auf eine Nahrungskarenz vor der Blutprobe drängen, deshalb für unnötig – solange nicht auch Triglyzeride und Blutzucker bestimmt werden sollen. © rme/aerzteblatt.de

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