Politik
Soziale Dienste fordern leichtere Zuwanderung für ausländische Pflegekräfte
Dienstag, 26. August 2014
Berlin – Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) hat seine Forderung nach einer Greencard für Pflegekräfte erneuert. In diesem Zusammenhang erklärte Verbandspräsident Bernd Meurer die aktuellen Äußerungen des SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriels für „richtungsweisend“. Gabriel hatte erklärt, der Fachkräftemangel in der Altenpflege könne nur mit Hilfe von Drittstaaten außerhalb der EU aufgefangen werden.
Deutschland hat beim Werben um ausländische Pflegefachkräfte Jahre verloren
„Bereits im Jahr 2001 hat unser Verband erstmals deutlich darauf hingewiesen, dass die demografische Entwicklung Zuwanderung auch aus dem nichteuropäischen Ausland nötig macht“, verwies Meurer. Da dies nicht geschehen sei, habe die Bundesrepublik beim Werben um ausländische Pflegefachkräfte zehn Jahre verloren.
Dagegen begrüßte der bpa-Präsident, dass die Zuwanderung für Pflegefachkräfte in den vergangenen Jahren deutlich erleichtert worden und Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen für Pflegefachkräfte aus dem Ausland kein Thema mehr seien. Die häufig langwierigen Anerkennungsverfahren der fachlichen Qualifikation ausländischer Pflegekräfte seien jedoch unhaltbar.
Überzogene Sprachanforderungen
„Bearbeitungszeiten von bis zu zwei Jahren, die mit personellen Engpässen entschuldigt werden, werden von unseren europäischen Nachbarn sehr wohl registriert und sind eine Schande für unser Land“, moniert der Verbandschef. Auch die überzogenen Sprachanforderungen an ausländische Pflegekräfte trügen nicht zur Verbesserung der Situation bei.
„Niemand erwartet von einem Germanistikstudenten, dass er akzentfrei den Begriff der Pneumonie- und Thromboseprophylaxe und dessen Bedeutung für die Pflege vorträgt; andererseits sollte auch nicht die Erwartung geschürt werden, dass nur derjenige kompetent in Deutschland pflegen kann, der den Hintergrund der ,Gretchenfrage' erläutern und selbige beantworten kann", unterstrich Meurer. © hil/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema

Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.