Ärzteschaft
Anbrechender Winter bedroht die Flüchtlinge im Nahen Osten
Mittwoch, 19. November 2014
Köln – Viele Flüchtlinge in Syrien und im Nordirak sind dem heraufziehenden Winter schutzlos ausgeliefert. Besonders bedrohlich ist die Situation für die Kinder – laut dem Hilfswerk Unicef sind sie oft schutzlos Kälte, Regen und Wind ausgesetzt. Unicef verteilt zusammen mit seinen Partnern Winterpakete mit warmer Kleidung für eine Million Babys, Kleinkinder und Jugendliche.
„Viele Kinder können jedoch nicht erreicht werden, da sie entweder in schwer zugänglichen Konfliktgebieten leben oder weil nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen“, sagte Maria Calivis, Unicef-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika in Amman. Ihr Ziel sei, allein in Syrien 400.000 Flüchtlingskinder zu versorgen, doch aufgrund von Finanzierungslücken können bisher nur 217.600 Winterpakete für die am schlimmsten betroffenen Städte Homs, Tartous, Aleppo und Qamishly bereitgestellt werden.
Unicef ruft dringend zu Spenden auf: UNICEF, Konto 300 000, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00, IBAN DE57 3702 0500 0000 3000 00, Stichwort: „Nothilfe Syrien“ oder „Nothilfe Irak“.
Dramatisch sei die Situation auch in Nordirak. Unicef hat in den kurdischen Autonomiegebieten derzeit 223.000 Winterpakete verteilt. Dort halten sich etwa 500.000 Kinder auf, die mit ihren Familien aus ihren Dörfern und Städten im Irak vertrieben wurden oder die aus Syrien geflohen sind. Behörden und Hilfsorganisationen suchten verzweifelt nach Wegen, um die Familien in Camps, Schulen und Dörfern zu versorgen.
„Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist beispiellos“, sagt Paul Molinario, Leiter der Hilfsgüterverteilung von Unicef in der Region. Weil finanzielle Mittel fehlten, würden voraussichtlich mehr als 200.000 Kinder keine warme Kinderkleidung erhalten.
© hil/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema

Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.