Vermischtes
Ausbau der Vorsorge bei Kindern und Jugendlichen „absolut sinnvoll“
Montag, 15. Dezember 2014
Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin begrüßt die Pläne von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), die Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche auszubauen.
Bislang sind nur die Vorsorgeuntersuchungen U1 bis U9 für Kinder bis zum sechsten Geburtstag und die Untersuchung „J 1“ für 12- bis 14-Jährige Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Besonders im Grundschulalter klafft eine Lücke. „Dass diese nun geschlossen werden soll, ist absolut sinnvoll“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Karl-Josef Eßer, gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt.
Die Fachgesellschaft fordert zusätzliche Versorgungsforschung in diesem Bereich. „Wir müssen evaluieren, ob die Untersuchungen der Gesundheit der Kinder und Jugendlichen tatsächlich nützen und welche gesellschaftlichen Gruppen damit erreicht werden“, so Eßer. Wichtig sei, bei der Umsetzung die Schulen, den öffentlichen Gesundheitsdienst, Berufsverbände und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einzubeziehen, so der DGKJ-Generalsekretär.
Eßer wies gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt daraufhin, dass es bei U10, U11 und den beiden Jugenduntersuchungen J1 und J2 auch um die psychosoziale Gesundheit der Kinder gehe. Schulische Leistungen, Sozialverhalten und mögliche Suchtprobleme seien wichtige Themen. Außerdem sei der Sexualbereich bedeutsam. Ein unterschätztes Problem sei in diesem Zusammenhang der Hodenkrebs bei Heranwachsenden. Einfache Selbstuntersuchungen könnten wirksam zur Früherkennung beitragen, so Eßer. © hil/aerzteblatt.de

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