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Open-Access braucht Qualitätssicherung und tragfähige Finanzierung

Mittwoch, 7. Januar 2015

Bochum – Der freie Zugang zu Forschungsdaten und -ergebnissen über das Internet, der sogenannte Open Access, bietet zwar vielfältige Möglichkeiten, aber noch sind viele wichtige Fragen nicht ausreichend geklärt. Das berichtet Karin Weishaupt vom Institut Arbeit und Technik (IAT/ Westfälische Hochschule) in einem neuen Forschungsbericht.

Hintergrund ist, dass es angesichts steigender Literaturproduktion und sinkender Bibliotheksetats für Bibliotheken immer schwieriger oder gar unmöglich wird, alle relevanten Bücher und Zeitschriften zu erwerben und für die Benutzung zur Verfügung zu stellen.

„Das etablierte System, dass Wissenschaftler ihre Erkenntnisse schriftlich niederlegen, Verlage diese drucken und vertreiben, Bibliotheken diese Publikationen kaufen und damit der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, funktioniert nicht mehr, weil die Etats nicht mehr ausreichen“, so Weishaupt. Eine Lösung könnte darin bestehen, auf Papiererzeug­nisse zu verzichten, rein elektronisch zu publizieren und diese Dateien kostenfrei über das Internet zur Verfügung zu stellen.

Allerdings verursachten auch Zeitschriften nach dem Open-Access-Prinzip Kosten, die über verschiedene Geschäftsmodelle abgedeckt werden müssen. Die Verlage finanzierten diese zunehmend durch Autorengebühren. „Damit findet eine Kostenver­lagerung statt: Nicht mehr diejenigen, die eine Zeitschrift abonnieren, weil sie sie lesen wollen, zahlen dafür, sondern diejenigen, der darin publizieren wollen“, hieß es aus dem IAT.

Universitäten und Wissenschaftsgesellschaften übernähmen diese Kosten nur teilweise. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstütze die Einrichtung von Publikationsfonds, um damit dauerhafte und verlässliche Strukturen zur Finanzierung von Open-Access-Publikationen zu schaffen. Andere Möglichkeiten seien die Herausgabe und Finanzierung von Zeitschriften durch Fachgesellschaften oder Hochschulen. „Hier sind weitere kreative Vorschläge für Finanzierungsmodelle gefragt“, wünscht sich die IAT-Wissenschaftlerin.

Neben der Finanzierung ist es aber auch nötig, die Akzeptanz für diese Publikationsform zu steigern. „Unbedingt notwendig ist, dass die Redaktionen von Open-Access- Zeitschriften eine strikte Qualitätskontrolle durchführen“, so Weishaupt.

© hil/aerzteblatt.de

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