Medizin
ECDC befürchtet heftige Grippe-Saison
Mittwoch, 14. Januar 2015
Stockholm - Noch ist die Zahl der durch Influenza-Viren ausgelösten akuten Atemwegserkrankungen (ARE) in Deutschland gering. Dies wird sich nach Einschätzung des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in den nächsten Wochen jedoch ändern. Der Beginn der jährlichen Grippewelle steht bevor und sie könnte in diesem Jahr heftiger als in den Vorjahren ausfallen.
Die meisten seit Oktober in Europa nachgewiesenen Influenzaviren gehören laut ECDC zum Typ A(H3N2). Diese Viren führen erfahrungsgemäß häufiger zu schweren Atemwegserkrankungen als Viren vom Typ A(H1N1) oder Typ B-Viren. Die von den US-CDC veröffentlichten Daten zeigen zudem, dass sich die zirkulierenden Viren von den Impfstoffviren unterscheiden.
Dies könnte bedeuten, dass die diesjährige Impfung nur eine verminderte Schutzwirkung erzielt. Dennoch bleibt die Impfung aus Sicht der ECDC die effektivste Maßnahme zur Vorbeugung schwerer Grippeerkrankungen, die in der EU jedes Jahr für bis zu 40.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich sind.
Die bisher isolierten Viren waren laut ECDC empfindlich auf eine Behandlung mit den Neuraminidase-Hemmern Oseltamivir und Zanamivir. Eine Behandlung oder Postexpositionsprophylaxe ist laut ECDC ratsam bei älteren Menschen sowie in Gruppen mit einem erhöhten Risiko auf eine schwere Erkrankung.
© rme/aerzteblatt.de

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