Politik
Hepatis-C-Medikamente treiben Arzneimittelausgaben in die Höhe
Dienstag, 27. Januar 2015
Waldems-Esch – Der Umsatz der Apotheken ist im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent auf 29,4 Milliarden Euro gestiegen. Das berichtet der Statistikdienstleister Insight Health. Das Unternehmen hat dafür die Abgabepreise pharmazeutischer Unternehmen analysiert.
Allein auf die zehn umsatzstärksten Arzneimittel entfielen danach 2014 über zehn Prozent des Gesamtumsatzes. Das sind über 400 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Ursache für diesen starken Anstieg ist vor allem der Behandlungserfolg von Hepatitis C.
Die umsatzstärksten Marktsegmente im Apothekenmarkt waren 2014 Virusstatika, Immunsuppressiva und Antithrombosemittel. Der Erfolg der neuen Hepatitis C-Therapie zeigt sich auch hier deutlich: Während die drei umsatzstärksten Marktsegmente 2013 noch knapp 15 Prozent des Umsatzes generierten, waren es in 2014 fast 18 Prozent. Dies entspricht einem Mehrumsatz von über einer Milliarde Euro. Hingegen ist bei Immunstimmulantien beziehungsweise Interferonen ein Umsatzrückgang von sieben Prozent zu verzeichnen, da die neuartige Behandlung von Hepatitis C für bestimmte Patientengruppen keinen Interferon-Einsatz mehr vorsieht.
Arzneimittel: Fragwürdige Preispolitik der Industrie
Mondpreis oder seriös kalkuliert? Die Zulassung von Sofosbuvir zur Therapie von Hepatitis C mit Kosten in Höhe von 60 000 bis 120 000 Euro je Patient hat die Diskussion über angemessene Arzneimittelpreise neu entfacht. In der Bibel ist Gilead ein Ort der Verheißung. Im Hier und Jetzt ist Gilead ein Pharmaunternehmen, das seinem Namen derzeit aus Sicht Tausender
Erstmals seit 2010 betrug der Umsatz durch Reimporte im vergangenen Jahr wieder mehr als drei Milliarden Euro. Das ist laut Insight Health vor allem auf neue Herstellerrabatte zurückzuführen: Seit April 2014 wurde der Herstellerabschlag auf verschreibungspflichtige Arzneimittel von 16 auf nunmehr sieben Prozent reduziert. Die geringere Rabattbelastung habe den Reimport der Arzneimittel aus dem Ausland wieder lukrativer gemacht. © hil/aerzteblatt.de

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