Politik
Neue ambulante Palliativversorgung (SAPV) im Rhein-Neckar-Kreis
Montag, 9. Februar 2015
Heidelberg – Ein neues Angebot zur Betreuung von Sterbenden hat das Universitätsklinikum Heidelberg zusammen mit niedergelassenen Ärzten und Pflegediensten eingerichtet. Den entsprechenden Vertrag für die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) im Rhein-Neckar-Kreis hat die Universitätsklinik jetzt mit den gesetzlichen Krankenkassen unter Federführung der AOK Baden-Württemberg unterzeichnet.
Das Palliative-Care-Team besteht aus Medizinern des Zentrums für Schmerztherapie und Palliativmedizin, aus Ärzten der Palliativstation in der Thoraxklinik sowie aus Gesundheits- und Krankenpflegern, die eine Fachweiterbildung zur Onkologie- beziehungsweise Palliative-Care-Nurse absolviert haben.
Nach der ersten Kontaktaufnahme besucht ein Mitarbeiter des Teams den Patienten, überprüft die gesundheitliche Situation und stellt nach Verordnung durch den Krankenhausarzt oder niedergelassenen Mediziner bei der Krankenkasse einen Antrag auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung.
Wird diese genehmigt, erfolgt die Betreuung zu Hause über drei Säulen: den Hausarzt, den Pflegedienst und das Palliative-Care-Team. Während Hausarzt und Pflegedienst die Regelversorgung übernehmen, greifen die Palliative-Spezialisten nur ein, wenn es der gesundheitliche Zustand des Patienten erfordert, zum Beispiel bei zunehmender Atemnot, starken Schmerzen, Wasseransammlung im Bauch oder aufwendiger Wundversorgung. Um eine schnellstmögliche Versorgung auch im Notfall zu garantieren, arbeitet das Team in einem 24-Stunden-Bereitschaftsdienst.
„Mediziner und Gesundheits- und Krankenpfleger arbeiten Hand in Hand zusammen und sorgen so dafür, dass unheilbar Kranke ihre letzte Lebenszeit in ihrer gewohnten Umgebung verbringen könne – und das bei möglichst guter Lebensqualität und ohne weitere Krankenhauseinweisung“, sagte Edgar Reisch, Pflegedirektor am Universitätsklinikum Heidelberg.
Das Angebot gilt für gesetzlich krankenversicherte Patienten folgender Krankenkassen: AOK Baden-Württemberg, teilnehmende Betriebskrankenkassen, die von der BKK VAG Baden-Württemberg vertreten werden, IKK classic, Verband der Ersatzkassen, Landwirtschaftliche Krankenkasse und Knappschaft. © hil/aerzteblatt.de

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