Ärzteschaft
Medizinerausbildung in Ostwestfalen-Lippe rückt näher
Freitag, 13. Februar 2015
Bochum/Münster – Die medizinische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat ihre Pläne für das Medizinstudium in der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL) konkretisiert. Danach sollen Medizinstudierende in der Region im Rahmen einer sogenannten Dependance-Lösung in Minden-Lübbecke und Herford ausgebildet werden. Die Kliniken in Bielefeld gehen leer aus.
Diese autonome Entscheidung der Medizinischen Fakultät bewertet der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Theodor Windhorst, kritisch. „Es ist zu begrüßen, dass es zukünftig die Kooperation zwischen Bochum und OWL geben wird. Aber die Entscheidung für Minden scheint nur die zweibeste Lösung zu sein, da die zukünftig unterversorgten Regionen in OWL nur indirekt profitieren“, sagte Windhorst, der sich in der Vergangenheit intensiv für die Dependancelösung an der Universität Bielefeld eingesetzt hat.
Mediziner blieben nach ihrem Studium in der Regel in dem Umkreis von 80 Kilometern ihres Studienortes. „Aus der Region – für die Region“ sei das Motto, so der Kammerpräsident. Dieser „Klebeeffekt“ werde nun den grenznahen ländlichen Strukturen Niedersachsens und eher nicht der westfälisch-lippischen Region zugutekommen, befürchtet Windhorst.
Im Raum Bielefeld und der Region OWL gebe es aber bereits unterversorgte Bereiche. Hier sei die frühe regionale Integration von Nachwuchsmedizinern ganz besonders wichtig, so der Kammerpräsident. Unter dem Strich zieht er aber dennoch ein versöhnliches Fazit: „Wir sind erstmal froh, dass wir in OWL eine zusätzliche Zahl von Medizinstudierenden bekommen. Das ist eine wichtige Möglichkeit, durch neue Konzepte zukünftig eine gute Patientenversorgung gewährleisten zu können“, sagte er. © hil/aerzteblatt.de

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