Ärzteschaft
Das Fach Chirurgie als „Notfall“ gesehen
Freitag, 13. Februar 2015
Nürnberg – Auf das besondere Profil des Faches Chirurgie haben der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen und Bundesverband Ambulantes Operieren hingewiesen. Danach sind Chirurgen unter anderem Primärärzte bei Verletzungen, Schmerzen und Notfällen aller Art. „Leider ist die Chirurgie aber mittlerweile selbst zum Notfallpatienten geworden, denn ihr politisches und wirtschaftliches Umfeld hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert“, kritisieren die Verbände.
Ökonomisierung und Regressgefahr, Arbeitsverdichtung und verschärfte Hygieneauflagen sowie Medienschelte für vermeintliche Behandlungsfehler oder Korruptionsfälle belasteten die Reputation des Faches. Die Erwartungen an Patientensicherheit, Arbeitsqualität und ärztliche Zuwendung seien in den chirurgischen Fächern sehr hoch, aber sie ließen sich unter den derzeitigen Rahmenbedingungen immer schwerer erfüllen. „Folglich sind die chirurgischen Fächer für den ärztlichen Nachwuchs nur wenig attraktiv, immer mehr niedergelassene Chirurgen geben ihre Praxissitze an Krankenhausträger ab“, berichten die beiden Verbände.
Das Thema Nachwuchs steht auch auf der Agenda der Fachgesellschaft: Das sogenannte Perspektivforum Junge Chirurgie bei der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) kümmert sich dazu besonders um die Bereiche Aus- und Weiterbildung. © hil/aerzteblatt.de

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