Ärzteschaft
Thüringer Ärzteschaft warnt vor Kommerzialisierung des Arztberufes
Freitag, 6. März 2015
Jena – Vor einer zunehmenden Kommerzialisierung in der Medizin hat die Landesärztekammer Thüringen gewarnt. „Der zunehmende finanzielle Druck, die Einflussnahme auf die ärztliche Berufsausübung und damit die Störung des ausgewogenen Arzt-Patienten-Verhältnisses erfolgen mehr und mehr durch Gesundheitsökonomen und dienen der Gewinnmaximierung“, heißt es in einer Resolution der Kammerversammlung Anfang März.
Marktwirtschaftliche Steuerungsmechanismen ließen der Medizin als Arbeit mit und am Patienten immer weniger Raum, kritisieren die Delegierten. Ärzte in Klinik und Praxis beklagten eine immer stärkere Einengung ihrer Berufsausübung. „Die freie Ausübung des Arztberufes ist aber die Basis einer patientenorientierten Gesundheitsversorgung“, betont die Kammerversammlung in ihrer Resolution.
„Durch die flächendeckende Kommerzialisierung der Patientenversorgung, fehlsteuernde Anreize wie Fallpauschalen und Budgets sowie eine kaum gebremste Markt- und Wettbewerbsideologie liefert der Gesundheitsmarkt das, was im Wettbewerb gemessen werden kann, nämlich Erträge anstelle von Nutzen“, kritisierte auch der Präsident der Ärztekammer Berlin und Vorsitzende des Ausschusses Qualitätssicherung bei der Bundesärztekammer, Günther Jonitz, jüngst gegenüber aerzteblatt.de. © hil/aerzteblatt.de

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