Ärzteschaft
In Thüringen erstmals Unterversorgung bei Fachärzten
Dienstag, 10. März 2015
Jena – Der Landesausschuss der Ärzte und Krankenversicherungen hat für einige Regionen in Thüringen eine drohende Unterversorgung bei fachärztlichen Grundversorgern festgestellt. Bei HNO-Ärzten im Unstrut-Hainich-Kreis und im Kyffhäuserkreis sowie bei Hautärzten im Planungsbereich Eisenach/Wartburgkreis liegt danach der Versorgungsgrad unter 50 Prozent.
Der Landesausschuss hat daher für dieses Jahr besondere Förderungen beschlossen:
- einen Investitionszuschuss von 60.000 Euro für eine HNO-Praxisneugründung in der Stadt Artern
- einen Investitionszuschuss von 60.000 Euro für eine HNO-Praxisübernahme in der Stadt Mühlhausen
- einen Investitionszuschuss von 60.000 Euro für eine Hautarzt-Praxisübernahme im Planungsbereich Eisenach/Wartburgkreis.
- Inhaber bestehender HNO- beziehungsweise Hautarztpraxen in den entsprechenden Versorgungsbereichen, die über das durchschnittliche Abgabealter von 65 Jahren hinaus praktizieren, erhalten dafür einen Zuschuss von 1.500 Euro pro Quartal.
Der Landesausschuss hat außerdem entschieden, auch die Niederlassung von Hausärzten mit bis zu 60.000 Euro zu fördern. Dies bezieht sich auf die Planungsbereiche Sömmerda, Zeulenroda-Triebes, Bad Salzungen, Eisenach, Hildburghausen, Ilmenau, Meiningen, Saalfeld-Rudolstadt und im Saale-Holzland-Kreis. Auch hier erhalten Ärzte, die älter sind als 65 und weiterpraktizieren, Zuschüsse bis 1.500 Euro pro Quartal.
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Thüringen stellt für diese Förderungen sowie für weitere Maßnahmen im Rahmen der Sicherstellung in diesem Jahr insgesamt 3,5 Millionen Euro bereit. „Die rund 4.100 ambulant tätigen Ärzte und Psychotherapeuten im Land verzichten dafür per Vorwegabzug auf einen Teil ihres Honorars“, informiert die KV. © hil/aerzteblatt.de

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