Vermischtes
Fachübergreifende Therapie soll Amputationen bei Diabetes vermeiden
Freitag, 13. März 2015
Berlin – Auf die hohe Zahl von 40.000 Amputationen als Folge des diabetischen Fußsyndroms jedes Jahr in Deutschland hat die Deutsche Diabetes Gesellschaft DDG hingewiesen. Nach Expertenschätzungen ließen sich laut der Fachgesellschaft bis zu 80 Prozent der Amputationen vermeiden. Voraussetzung dafür sei eine flächendeckende Versorgung von Patienten, eine optimale Blutzuckereinstellung und eine interdisziplinäre Vernetzung aller beteiligten Spezialisten.
Die Arbeitsgemeinschaft (AG) diabetischer Fuß der DDG zertifiziert deshalb Praxen und Kliniken, die sich durch einen interdisziplinären Ansatz bei der Behandlung des diabetischen Fußsyndroms auszeichnen.
Außerdem hat die AG ein Internetforum eingerichtet, das Experten zum Austausch über das Fußsyndrom einlädt. „Dort können Mitglieder der AG Fuß Fotos von anonymisierten Patientenfällen hochladen, sich austauschen und beraten. Das fördert einen aktiven Diskurs und führt zu einer besseren Versorgung der Patienten“, erklärte Joachim Kersken, stellvertretender Sprecher der AG und Chefarzt der Diabetologie des St. Marien-Krankenhaus Ahaus-Vreden GmbH.
Wichtig sei auch der Austausch mit nicht ärztlichen Fachkräften. Hierzu zählen unter anderem Wundassistenten, Podologen, Orthopädieschuhmacher und Diabetesberater.
© hil/aerzteblatt.de

Der wichtigste Faktor
Nicht die schlecht vernetzte Versorgung verursacht die Amputationen, sondern die mangelnde Inanspruchnahme der vorhandenen Ressourcen durch die Patienten.
Mit 40.000 Amputationen bei 6 Millionen Diabetikern werden pro 1000 Patientenjahre 15 Amputationen notwendig, oftmals mehrere in Serie bei den gleichen Patienten. Amputationen sind also eher ein seltenes Ereignis Das Herzinfarktrisiko bewegt sich übrigens im gleichen Bereich (10-Jahres-Risiko 10-15%)

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