Politik
Modellprojekt soll sprachliches und interkulturelles Verständnis in der Versorgung stärken
Freitag, 13. März 2015
Essen – Forscher der Universitätsklinik Essen (UK Essen) wollen die Kommunikation zwischen Patienten und Ärzten mit Migrationshintergrund verbessern. Dazu hat die Klinik gemeinsam mit der Stiftung Krankenhaus Bethanien aus Moers sowie dem Essener Alfried Krupp Krankenhaus ein fünfjähriges Modellprojekt zur „Empathisch-Interkulturellen Arzt-Patienten-Kommunikation“ (EI-AP-K) gestartet. Ziel ist es, die NRW-weit rund 5.000 ausländischen Ärzte beim Aufbau grundlegender Sprachkenntnisse zu unterstützen und ihnen Verständnis für unterschiedliche kulturelle Hintergründe zu vermitteln.
Dazu setzt das EI-AP-K-Modell auf berufsbegleitende sprachliche (Nach-) Qualifizierungen und unterstützt ausländische Ärzte bei der Vorbereitung auf ihre Fachsprachprüfung. Darüber hinaus entwickeln die Forscher derzeit ein Programm zur Qualifizierung von Dozenten. „Hierbei bilden wir Ärzte sowie Sprachdidakten aus, die das EI-AP-K-Konzept später als Multiplikatoren an weiteren Kliniken implementieren können“, erläutert Projektleiterin Stefanie Merse.
Deutsches Ärzteblatt print
Im letzten Schritt sollen die Projektergebnisse dann in die Ausbildung der Medizinstudierenden an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am UK Essen einfließen. Geplant ist, bereits im Wintersemester 2015/2016 einen semesterübergreifenden Kurs zur empathisch-interkulturellen Arzt-Patienten-Kommunikation als festen Bestandteil der Studierendenausbildung zu etablieren.
Für NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Bündnis90/Die Grünen) ist das Projekt angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels ein wichtiger Schritt: „Wir werden in Zukunft immer mehr Kräfte mit Migrationsgeschichte in deutschen Kliniken beschäftigen. Gerade in der Patientenversorgung ist es wichtig, dass sie über ausreichende Sprachkenntnisse sowie über Kultursensibilität verfügen“, so die Politikerin. Deshalb fördert das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen (MGEPA) das Projekt mit rund einer Million Euro. © hil/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema


Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.