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Leipziger Rhythmologen implantieren neuen Defibrillator
Mittwoch, 18. März 2015
Leipzig – Rhythmologen des Herzzentrums Leipzig haben einem Patienten einen Defibrillator der neuesten Generation in den Brustkorb implantiert. Das Gerät ist deutlich kompakter und langlebiger als seine Vorgänger und kann deshalb schonender eingebracht werden. Nach Aussage des Zentrums ist es die erste Implantation eines Gerätes dieser Art weltweit.
Implantierbare Defibrillatoren sind seit den 1980er-Jahren eine anerkannte Therapieform zur Prophylaxe des plötzlichen Herztodes. Vorwiegend handelt es sich dabei um transvenöse Defibrillatoren, bei denen das Aggregat unter dem Schlüsselbein implantiert und die Elektrode über die Vene zum Herz vorgeführt und dort in der rechten Herzkammer verankert wird.
Seit Anfang dieses Jahres steht mit den so genannten subkutanen Defibrillatoren ein neuer technologischer Ansatz für die Klinik zur Verfügung. Die Aggregate werden auf der linken Seite des Brustkorbes implantiert, die Elektrode verläuft dabei nur noch unter der Haut vor dem Herzen. Das Gerät ist rund 20 Prozent flacher und läuft mit einem Batteriesatz rund 40 Prozent länger.
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„Es ist sehr positiv, dass nunmehr eine sehr kompakte und noch viel schonender zu implantierende Technologie zur Verfügung steht, mit der lebensgefährliche Herz-Rhythmusstörungen bis hin zum plötzlichen Herztod wirksam verhindert werden können“, erläutert Gerhard Hindricks, Chefarzt der Abteilung für Rhythmologie im Herzzentrum Leipzig.
Der minimal-invasive Eingriff erfolgte in Narkose, verlief nach Aussage der Klinik komplikationslos und dauerte nur 30 Minuten. Bereits am Folgetag konnte der Patient aus der Klinik entlassen werden und wird nun ambulant weiterbehandelt. © hil/aerzteblatt.de

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