Ärzteschaft
Kinderärzte fordern von der Politik nachhaltiges Impfkonzept
Mittwoch, 18. März 2015
Berlin – Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat von der Politik „ein überzeugendes und nachhaltiges Impfkonzept“ gefordert. „Es muss sicherstellen, dass wir in Deutschland möglichst rasch Durchimpfungsraten von wenigstens 95 Prozent erzielen“, sagte der Präsident des Verbandes, Wolfram Hartmann, im Vorfeld der Bundestagsberatungen zum geplanten Präventionsgesetz. Hartmann betonte, eine hohe Durchimpfungsrate sei auch notwendig, um Kinder zu schützen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden könnten.
„Ebenso muss dieses Gesetz die Gesundheitsförderung und Prävention in jedem Lebensalter und in allen Lebensbereichen sicherstellen“, fuhr Hartmann fort. Besonders wichtig sei, Familien in ihrer Gesundheitskompetenz zu stärken und ein gesundes Aufwachsen der Kinder aktiv zu fördern. „Je früher im Leben, ja schon vor der Geburt, mit der Gesundheitsförderung und Prävention begonnen wird, desto eher können Risikofaktoren wie mangelnde Bewegung, unausgewogene Ernährung und Übergewicht mit ihren teilweise fatalen Folgen beeinflusst werden“, so der BVKJ-Vorsitzende.
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Wichtig ist aus Sicht der Kinderärzte außerdem, die bereits entwickelten und erprobten Kindervorsorgeuntersuchungen U10 und U11 im Grundschulalter und die J2 bei Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren in die Regelversorgung zu übernehmen.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) verweist im Rahmen der Impfdiskussion auf ihren neuen Beitrag der Reihe „Mein PraxisCheck“ zum Impfmanagement. Der Online-Test richtet sich an alle Ärzte, die Impfungen durchführen. Anhand von elf Fragen können sie in wenigen Minuten herausfinden, wie gut ihre Praxis in diesem Punkt ist und was sie noch verbessern können. Weitere Praxischecks gibt es zu den Themen Informationssicherheit und Hygiene.
© hil/aerzteblatt.de

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