Medizin
Kurzschlaf verbessert die Gedächtnisleistung
Donnerstag, 26. März 2015
Saarbrücken – Bereits ein kurzer Schlaf von etwa einer Stunde kann die Gedächtnisleistung deutlich erhöhen. Das berichten Neurowissenschaftler der Universität des Saarlandes um Axel Mecklinger in der Aprilausgabe der Zeitschrift Neurobiology of Learning and Memory. Die Studie ist im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Internationalen Graduiertenkollegs 1457 „Adaptive Minds. Neural and Environmental Constraints on Learning and Memory” entstanden.
Die Forscher untersuchten dafür 41 Probanden. Die Freiwilligen mussten Wörter und Wortpaare lernen. Anschließend wurde der Lerninhalt geprüft. Nach dieser ersten Prüfung schlief etwa die Hälfte der Teilnehmer, die andere Hälfte schaute einen Film. Nach dem Schlaf hatte die Hälfte der Teilnehmer, die ein Nickerchen gehalten hatte, noch deutlich mehr Wortpaare im Gedächtnis als die Kontrollgruppe der Filmschauer.
Bereits ein kurzer Schlaf von 45 bis 60 Minuten verbessert das Gedächtnis um den Faktor fünf“, fasst Mecklinger die Ergebnisse zusammen. Präziser gesagt verbessere sich allerdings die Gedächtnisleistung nicht, sondern sie verschlechtere sich im Vergleich nicht oder weniger.
Denn die Kontrollgruppe, die einen Film geschaut hatte, während die andere Gruppe schlief, konnte sich anschließend deutlich schlechter an die zuvor gelernten Wortpaare erinnern als die Schlafgruppe. Diese wiederum zeigte nach dem Nickerchen genauso gute Erinnerungsleistungen wie vor dem Schlaf, also gleich nachdem die Begriffe gelernt wurden.
„Schon ein kurzer Mittagsschlaf im Büro oder ein Nickerchen in der Schule verbessern den Lernerfolg signifikant. Daher sollte überall dort, wo man lernt, ernsthaft über die positive Wirkung des Schlafs nachgedacht werden“, so Mecklingers Fazit.
© hil/aerzteblatt.de

"Früher" gab es mal Mittagsschlaf für Kinder,

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