Medizin
Nach Lungentransplantation: Wer wieder arbeitet, fühlt sich besser
Donnerstag, 26. März 2015
Köln – Seinen Alltag wieder aufzunehmen, seinen Beruf wieder auszuüben – das sind auch häufige Ziele von Transplantationspatienten. Nach einer Lungentransplantation ist es jedoch nicht allen möglich wieder einer Arbeit nachzugehen. Hendrik Suhling und Koautoren zeigen im Deutschen Ärzteblatt (Dtsch Arztebl Int 2015; 112: 213–9) erstmals für Deutschland, wieviele der untersuchten Transplantationspatienten wieder berufstätig waren und welche Faktoren die anderen davon abhielten.
In ihrer Querschnittstudie werteten sie Fragebögen zur sozialen und wirtschaftlichen Situation von mehr als 530 Patienten aus, die zwischen 2009 und 2010 eine Lungentransplantation hatten. Mehr als jeder Dritte konnte wieder einer beruflichen Tätigkeit nachgehen, auch wenn die meisten nur in Teilzeit arbeiteten. Ihre Lebensqualität war dafür höher als bei den Nichtberufstätigen. Gesundheitliche Risiken – wie häufige Infektionen, Organabstoßung – treten bei den arbeitstätigen Patienten auch nicht häufiger auf als bei den anderen.
Berufstätigkeit nach Lungentransplantation – eine monozentrische Querschnittsstudie
Seit der ersten erfolgreichen Lungentransplantation (LTx) Mitte der1980er Jahre nimmt die Zahl der transplantierten Organe weiter zu. Während 2003 noch 212 Patienten eine Lunge transplantiert wurde, waren es 2013 bereits 359 Patienten (1). Die mittlere Überlebenszeit sowie die Lebensqualität der Patienten verbesserte sich stetig (2, 3).
Ihre Zahl an Fehltagen ist nur wenig höher als bei Nichttransplantierten. Die Autoren empfehlen, die Patienten einer Lungentransplantation zu ermutigen, wieder eine Arbeit aufzunehmen, soweit sie gesundheitlich unbedenklich ist. Ärzte sollten den Ängsten der Patienten vor gesundheitlichen Risiken und häufigen Fehltagen entgegentreten. © mei/aerzteblatt.de

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