Vermischtes
Wissenschaftler erwarten Ausbreitung der Asiatischen Buschmücke
Donnerstag, 2. April 2015
Frankfurt/Main – Die Asiatische Buschmücke, Überträger von Krankheiten wie dem West-Nil-Virus, könnte sich in Deutschland weiter ausbreiten. Nach Modellberechnungen von Wissenschaftlern droht eine Verbreitung auch in Südhessen, im Saarland und im nördlichen Nordrhein-Westfalen, wie das Senckenberg-Forschungszentrum Frankfurt am Donnerstag mitteilte. „In diesen Gebieten ist das Klima gemäßigt und wärmer und damit ein idealer Lebensraum für die Asiatische Buschmücke“, sagte Sven Klimpel.
Bereits nachgewiesen sei die Mücke in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Wegen des milden Winters könnte sie bald lästig werden.
Die Mückenart kommt ursprünglich aus Süd-China, Japan und Korea und gelangt auf dem Landweg nach Deutschland. „Vor allem mit Autoreifen und dem Güterverkehr kommen die Mücken hierher“, sagte Klimpel. In Teilen Deutschlands und Europas herrschten ähnliche klimatische Bedingungen wie in den Herkunftsländern, deshalb fühlten sie sich hier so wohl. Das erste Mal wurde die Mückenart 2008 im südlichen Baden-Württemberg entdeckt.
„Bisher ist das Übertragungspotenzial in Europa nur im Labor nachgewiesen, aber noch nicht im Freiland“, sagte Klimpel. In den USA sei das West-Nil-Virus aber bereits bei freifliegenden Mücken nachgewiesen worden. Der wissenschaftliche Direktor der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs/Speyer), Norbert Becker, warnte vor Panikmache. Bisher gehe in Deutschland von der Asiatischen Buschmücke keine Gefahr für den Menschen aus. © dpa/aerzteblatt.de

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