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Ausland

Neutrale Zigarettenschachtel kommt auch in Frankreich

Montag, 6. April 2015

Paris – Die französische Nationalversammlung hat die Einführung neutraler Zigaretten­schachteln ab Mai 2016 beschlossen. Bei der Abstimmung am Freitag in Paris gab es 19 Ja-Stimmen, elf Nein-Stimmen und eine Enthaltung. Die Einführung von Zigaretten­packungen, die alle dieselbe Farbe, Form und Größe haben und auf denen der Marken­name nur sehr klein zu sehen ist, hatte für heftige Kritik aus der Industrie und von der Lobby der Zigarettenverkaufsstellen gesorgt. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsreform der sozialistischen Regierung.

In der Parlamentsdebatte griffen die konservativen Redner viele Punkte der Tabaklobby auf und kritisierten, die Regelung gehe weiter als die EU-Richtlinien. Sie warnten vor einem Anstieg des Zigarettenschmuggels und einer Gefährdung der Existenz von Tabakverkaufsstellen. „Als nächstes kommt die neutrale Weinflasche”, schimpfte der Abgeordnete der konservativen Oppositionspartei UMP, Bernard Accoyer.

Positive Erfahrungen in Australien
Gesundheitsministerin Marisol Touraine sagte im Parlament, besonders Jugendliche und Frauen reagierten sehr stark auf das Aussehen von Packungen. „In Australien sind die Ergebnisse ermutigend", fügte sie hinzu und hielt dabei eine Zigarettenschachtel aus Australien hoch, wo diese seit Ende 2012 ein neutrales Aussehen haben. Innerhalb eines Jahres sei die Zahl der Raucher in Australien um drei Prozent zurückgegangen, sagte Touraine. „In Frankreich sterben 73.000 Menschen pro Jahr durch Tabakkonsum", sagte die Ministerin.

Australien war 2012 weltweit das erste Land, das neutrale Zigarettenschachteln einführte. Irland stimmte im Februar für diese Maßnahme, kürzlich folgte auch Großbritannien. In der EU wird es ab Mai 2016 Vorschrift sein, dass die Gesund­heitswarnung 65 Prozent des Platzes auf jeder Seite einer Schachtel einnimmt.

Rauchverbot in Autos im Beisein von Kindern
Als Maßnahme gegen das Passivrauchen stimmte die Nationalversammlung über­raschend für ein Rauchverbot in Autos im Beisein Minderjähriger. Grundlage für die Abstimmung war ein Änderungsantrag der Zentrumspartei UDI für das Gesetzes­vorhaben der Regierung.

Der Regierungsentwurf sah ein Rauchverbot im Auto in Gegenwart von unter Zwölf­jährigen vor, nun soll der Schutz vor Passivrauch für alle unter 18-jährigen Mitfahrer gelten. Die Nationalversammlung stimmte unter anderem auch dafür, den Tabakverkauf in der Nähe von Schulen zu verbieten. © afp/aerzteblatt.de

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