Medizin
Jugendliche probieren eher E-Zigaretten als normalen Tabak
Donnerstag, 16. April 2015
Paris – Jugendliche probieren inzwischen häufiger E-Zigaretten aus als normale Zigaretten, aber nur sehr wenige werden regelmäßige Nutzer. Zu diesem Schluss kommt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie, für die mehr als 10.000 Kinder und Jugendliche in Wales befragt wurden. So gaben 5,8 Prozent der Zehn- und Elfjährigen an, schon einmal eine batteriebetriebene Zigarette ausprobiert zu haben, bei der an Stelle von Tabakrauch eine verdampfte Flüssigkeit inhaliert wird. Dagegen hatten nur 1,6 Prozent schon Tabak geraucht.
Insgesamt hatten laut der in BMJ Open (10.1136 / bmjopen-2014-007.072) veröffentlichten Studie 12,3 Prozent der Elf- bis 16-Jährigen schon eine E-Zigarette ausprobiert. Der Anteil war höher als beim Tabakkonsum, mit Ausnahme der 15- bis 16-Jährigen. In der gesamten Altersgruppe gaben aber nur 1,5 Prozent der Befragten an, regelmäßig – also mindestens ein Mal im Monat – eine E-Zigarette zu rauchen.
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Der Studie zufolge rauchten die regelmäßigen E-Zigaretten-Nutzer auch Tabak und Cannabis. Anders als bei normalen Zigaretten gab es keine Unterschiede bezüglich Geschlecht oder sozialer Schicht bei denjenigen, die E-Zigaretten ausprobiert hatten. Die Autoren warnten indes, die Ergebnisse der Studie müssten mit Vorsicht betrachtet werden. Unter anderem, weil die Auskünfte von Kinder und Jugendlichen bei solchen Fragen nicht immer verlässlich sind.
„E-Zigaretten tragen derzeit wahrscheinlich nicht bedeutend zu Nikotin-Abhängigkeit bei Jugendlichen bei“, heißt es in der britischen Studie. Zugleich warnen die Autoren, E-Zigaretten könnten sich bei Jugendlichen immer weiter verbreiten und zu einer neuen „Norm“ werden. © dpa/aerzteblatt.de

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