Politik
Mecklenburg-Vorpommern: Gröhe wirbt für Versorgungsstärkungsgesetz
Donnerstag, 16. April 2015
Greifswald – Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat das geplante Versorgungsstärkungsgesetz als Instrument zur Verbesserung der medizinischen Strukturen verteidigt. Das Gesetz werde die Möglichkeiten der Kassenärztlichen Vereinigungen stärken, Mittel des Strukturfonds einzusetzen, um Anreize für die Niederlassung von Ärzten in ländlichen Regionen zu schaffen. „Damit stärken wir die Selbstverwaltung“, sagte Gröhe am Mittwoch in Greifswald.
„Wir müssen auch experimentierfreudig sein“
Um die Herausforderungen in ländlichen Regionen zu meistern, müssten neue Wege gegangen werden. „Wir müssen auch experimentierfreudig sein“, sagte Gröhe. Dazu zähle die Bereitschaft, an Schräubchen zu drehen, ärztliche Tätigkeiten wie bei dem „Agnes-Modell“ zu delegieren. Gröhe verwies auf den im Gesetz vorgesehenen Innovationsfonds in Höhe von 300 Millionen Euro.
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In Mecklenburg-Vorpommern sind aktuell rund 115 Hausärztestellen unbesetzt. Zudem sind landesweit ein Fünftel der rund 1.130 Hausärzte über 60 Jahre alt.
Das Problem fehlender Hausärzte auf dem Land lasse sich nicht mit einer Maßnahme allein lösen, räumte der Minister ein. Neben Vergütungsanreizen und einer verstärkten Ausbildung von Medizinstudenten in ambulanten Praxen – wie es sie in Mecklenburg-Vorpommern bereits gebe – sei es Gesamtauftrag an die Politik, die Attraktivität auf dem Land zu erhöhen.
Mäßiger Start der „Med-Ahoi-Tour“
Die Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommerns hatte am Mittwoch eine „Med-Ahoi-Tour“ gestartet, um Medizinstudenten aus Rostock und Greifswald Jobs in den Kliniken des Landes schmackhaft zu machen. Das Angebot war nur von einer Handvoll Studenten genutzt worden.
Nach den Worten des CDU-Landtagsfraktionschef Vincent Kokert müssen ambulante und stationäre Angebote stärker vernetzt werden. Kokert sprach sich dafür aus, dass die ambulante Ausbildung im Medizinstudium einen höheren Stellenwert bekommt. Die Einrichtung von Lehrstühlen für Allgemeinmedizin in Rostock und Greifswald seien erste positive Handlungsschritte. © dpa/aerzteblatt.de

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