Ärzteschaft
Deutsche Diabetes-Stiftung: Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie wird fortgesetzt
Mittwoch, 13. Mai 2015
Berlin - Um dem Anstieg der Prävalenz von Diabetes mellitus zu begegnen, wird die Bundesregierung eine Nationale Diabetesstrategie auf den Weg bringen, erklärte heute der CDU-Gesundheitspolitiker Dietrich Monstadt im Vorfeld des Diabetes Kongresses 2015 und der 50. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) vom 13. bis 16. Mai in Berlin. Mit diesem sollen die Prävention und die Früherkennung von Diabetes mellitus sowie die epidemiologische Datenlage und die regionale Versorgung von Betroffenen verbessert werden.
Dabei soll die Nationale Diabetes-Strategie bundesweit die Rahmenbedingungen für eine qualitativ hochwertige Prävention schaffen, erklärte Monstadt, selbst insulinpflichtiger Diabetiker. Zu einem wesentlich von ihm schon erstellten Konzept gehörten ferner eine umfassende Erhebung von Krankheitsdaten und der Versorgungssituation in jedem Bundesland, mehr Kooperation von Bund und Ländern sowie die Zusammenfassung der Daten in einem Nationalen Diabetes-Bericht durch das Robert Koch-Institut. So könnten Folgeerkrankungen und Schäden besser registriert werden.
Die Deutsche Diabetes-Stiftung will mit ihrer nationalen Aufklärungsinitiative „Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?“ einen Beitrag zu der Nationalen Strategie leisten. Bereits seit zwei Jahren tourt die Aufklärungsinitiative mit einem Informations- und Aktionsstand zur diabetischen Neuropathie durch ganz Deutschland: Podologen führen bei Menschen mit Diabetes und Interessierten Fuß-Checks durch. Sie untersuchen deren Temperatur-, Druck- und Vibrationswahrnehmung und können so Neuropathie-Verdachtsfälle aufdecken.
Durch individuelle Gespräche und Vorträge klären Diabetologen über Ursachen und erste Warnsignale der Nervenfunktionsstörung sowie über die Prävention des diabetischen Fußsyndroms auf. Auf diese Weise erreichte die Aktion bundesweit in 26 Städten rund 10 000 Menschen. Dabei zeigte sich, dass das Wissen über die diabetische Polyneuropathie in der Bevölkerung gering ist, berichtete Dan Ziegler, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Aufklärungsinitiative.
Seit Ende der 1990er Jahre hat sich nach einer Studie des Robert-Koch-Instituts die Diabetes-Prävalenz um 38 Prozent erhöht. Mit der Zunahme von Diabetes mellitus steigt auch die Häufigkeit der Folgeerkrankungen, wie beispielsweise der diabetischen Neuropathie, ein Risikofaktor für das diabetische Fußsyndrom, das in Deutschland etwa 40.000 Amputationen pro Jahr zur Folge hat. © ER/aerzteblatt.de

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